Gamecheck: Stardew Valley

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Liebes Tagebuch, mein Großvater hat mir eine Farm hinterlassen, also werfe ich jetzt mein komplettes Leben über Bord, kündige meinen Job und werde Farmer! So ungefähr startet Stardew Valley, wenngleich alles etwas emotionaler aufgezogen wird. Zu beginn des Spiels arbeitet man bei Joja, einer Firma die neben der beliebten Joja Cola auch eigene Supermärkte hat. Ein unsympathischer Haufen. So unsympathisch, dass unser Charakter die Schnauze voll hat und den »Du hast die Schnauze voll? Dann öffne mich!«-Umschlag öffnet, dem ihm sein Großvater hinterlassen hat. Für den Fall, dass man die Schnauze voll hat und so.

Stardew Valley Screenshot, der ein paar Felder zeigt.

Zu Beginn sieht die Farm noch recht überschaubar aus…

Kurz darauf landet man auf einmal in im wunderschönen Stardew Valley – Genauer gesagt in Pelican Town. Denn dort gibt es einen Bauernhof, den man vom Großvater übernimmt. Klingt bisher ziemlich nach Harvest Moon oder? Ist schon Absicht, denn irgendwie ist es das auch. Irgendwie aber auch nicht, aber der Entwickler macht kein Geheimnis daraus, dass die Hauptinspiration natürlich Harvest Moon war. Aus dem Bus ausgestiegen, wird man erstmal vom lokalen Zimmermann angesprochen. Bzw. der Zimmerfrau, namens Leah. Leah bringt euch zur Farm und bald soll es losgehen.

Die Farm ist vollkommen im Eimer. Nichts wächst mehr, naja was heißt nichts? Überall stehen Bäume, wachsen Büsche und hohes Gras. Außerdem liegen überall Äste und Steine. Wie lang ist der Tod des Großvaters eigentlich her? Und wie lange steht dieser Bauernhof schon leer? Wie dem auch sei, erstmal eine Nacht drüber schlafen und los geht’s! Die Werkzeuge hat man bereits, also kann man anfangen auf die Steine zu schlagen, Bäume zu fällen und Büsche zu schneiden. Sonst wird das erste Feld schwierig – die 15 Pastinaken, welche man zum Start geschenkt bekommt, wollen ja auch irgendwie angebaut werden.

Stardew Valley Screenshot vom Einnahmen-Bildschirm

Am Ende des Tages bekommt man eine Übersicht, wie viel man verdient hat. Hier ein netter Geldsegen nach einer Großernte…

Hat man das erledigt, kann man erstmal in die Stadt gehen. Schließlich muss man insgesamt 28 Leute kennen lernen. Einige trifft man schneller, andere muss man vielleicht suchen. Aber jeder hat seinen eigenen Tagesablauf, der durch den Wochentag oder auch das Wetter beeinflusst wird, also wird man sich vermutlich eh irgendwann treffen. Da das Spiel kein Ende hat, braucht man hier nicht hetzen. Will man nur ein Jahr spielen, kann man das machen. Man verpasst zwar viel, geht aber. Ebenso kann man eben auch 5 Jahre oder mehr spielen. Eine Grenze gibt es nicht.

Zum Alltag gehört natürlich Pflanzen gießen, ernten, neu anbauen, Farm aufräumen, Saatgut kaufen, fertige Produkte verkaufen und was man auf einer Farm eben so tut. So Dinge mit Tieren zum Beispiel, wenn man durch Pastinaken irgendwann genug Geld hat, um Leah zu beauftragen einen Hühnerstall zu bauen. 4.000 Gold möchte sie dafür haben, das kann man aber noch im Frühling zusammen kriegen, die 800 Gold pro Huhn kommen noch oben drauf – hier hat man das vierte Huhn vielleicht erst im Sommer. Am letzten Frühlingstag (Eine Jahreszeit geht 28 Spieltage), hatte ich den Hühnerstall und 4 Hühner. Allerdings habe ich mich auch nicht um die zwischenmenschlichen Beziehungen gekümmert. Jeden Tag muss man sie raus lassen und Abends wieder einsperren, sonst werden sie bockig und legen keine Eier.

Stardew Valley Screenshot beim angeln

Auch angeln kann man in Stardew Valley und das System hat es in sich…

Hat man keine Lust auf Farm-Dinge, geht man einfach wo anders hin. An den Strand zum Fischer, um zu angeln. Denn auch das lohnt sich. Wenn man gut ist, kriegt man damit mal eben 1.000 Gold pro Tag zusammen. Oder man geht nach Norden. Denn da ist eine Höhle. Hier wird es etwas abwechslungsreicher, denn auf einmal kriegt man ein Schwert von dem Leiter der Abenteurergilde. Was? Wozu? Ach egal, einfach mal in die Höhle rein. Monster! Slimes, Fledermäuse, Insekten und seltsame alienartige Humanoiden. Egal, bei Joja war man offenbar mit schlimmeren konfrontiert, also juckt das den Charakter nicht und ihr haut einfach drauf, sammelt Erze, Edelsteine und Schätze und kommt so immer weiter nach unten.

An Tag 19 steht Lewis vor dem Community Center und erzählt euch ein bisschen was davon – vorausgesetzt ihr lauft dran vorbei. Ansonsten steht er halt da, bis ihr irgendwie in die Gegend kommt. Es soll dort Ratten geben, letztendlich sind es Junimos. Was das ist? Wird nie wirklich erklärt, hilfreich sind sie aber allemale. Der Stadteigene Magier interessiert sich für euch, sobald ihr das herausgefunden habt und bietet euch an lustiges grünes Getränk aus allem möglichen an. Ihr habt schon mal Joja Cola getrunken, so schlimm kann es also nicht sein – Runter damit! Kurz darauf könnt ihr Bundles zusammenstellen, bzw. ihr müsst. Denn in bestimmte Bereiche des Spiel kommt man nur, wenn man diese Bundles auch abschließt.

Stardew Valley Screenshot von der Hochzeit mit Abigail

Eine Hochzeit am ersten Winter-Tag. Der Weg dorthin ist mit liebevollen Zwischensequenzen geschmückt…

Das Spiel bietet recht viel Abwechslung, obwohl es doch sehr beständig ist. Nach 37 Stunden bin ich am Anfang des zweiten Jahres. Ich bin mittlerweile verheiratet und somit nimmt mir Abigail ein bisschen Arbeit ab. Die Sprinkleranlagen geben mir noch etwas mehr Zeit, denn ich muss nicht mehr jeden Tag die Pflanzen gießen. Ebenso habe ich bestimmte Bereiche schon auf das Maximum gelevelt, das macht das Spiel deutlich einfacher. Ich hab das Gefühl schon extrem viel geschafft zu haben, weiß aber, dass da noch extrem viel ist. Ich mag es. Es unterhält mich und die Musik ist großartig. Die 5€, die ich für den Soundtrack noch zusätzlich ausgegeben habe, haben sich definitiv gelohnt. Sicherlich ist das Spiel nicht für jeden etwas, aber wer Harvest Moon mag, wird Stardew Valley aller Voraussicht nach lieben. Wer Harvest Moon nicht mag, kann sich vielleicht mal ein Let’s Play davon ansehen und schauen, ob es einem zusagt. Denn ehrlich gesagt ist Stardew Valley besser als jedes Harvest Moon, welches ich je gespielt habe.

13,99€ kostet Stardew Valley derzeit auf Steam. Ein extrem fairer Preis für ein solches Spiel. Besonders wenn man bedenkt, dass alles in diesem Spiel von einer einzigen Person erschaffen wurde. Grafiken, Musik, Code. Jedes einzelne liebevolle Detail, kommt von einer Person. 4 Jahre hat der Entwickler daran gesessen. Derzeit gibt es das Spiel nur für den PC. Auch ist es nicht so fertig, wie der Entwickler es sich wünschte. Nicht falsch verstehen, es ist kein Early Access, es ist keine Beta. Es ist ein fertiges Spiel. Aber es wird noch weiter entwickelt. Ein Coop-Multiplayer für bis zu 4 Spieler ist zum Beispiel geplant und meiner besseren Hälfte und mir leuchten bei dem Gedanken ein bisschen die Augen. Und irgendwann soll es Stardew Valley auch noch auf PS4 und Xbox One geben. Hier holt sich der Entwickler erstmals Hilfe, wann diese Umsetzung geschehen wird, steht allerdings noch in den Sternen.

Ein Kommentar

  1. Eine Farm ist doch was feines. Du hast sehr liebevoll das Spiel beschrieben und so schön Detailgetreu, dass man richtig Lust bekommt es zu spielen. Das Spiel klingt abwechslungsreich, nach Abendteuer und macht wirklich neugierig. Der Trailer dazu, hat mir schon mal einen kleinen Einblick in das Spiel verschaff. Sehr schön anzusehen und die Musik dazu, berieselt einem wohltuend und schon war ein Lächeln in meinem Gesicht. Ich denke, ich werde mir das Spiel kaufen.