Twitter bald wieder offener für Entwickler?

Dieser Beitrag wurde vor mehr als 8 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.

Wer schon eine Weile bei Twitter ist, wird folgender Aussage zustimmen: Ohne Drittanbieter-Apps wäre Twitter nicht das, was es heute ist. Da sind sich eigentlich alle einig. Außer der CEO von Twitter, bzw. der ehemalige CEO, denn dieser hört auf und derzeit steht Twitter ohne Führung da. Der Co-founder Even Williams ist aber auch noch mit an Board und hat offenbar noch/wieder einiges zu sagen. Denn der bezeichnet die restriktive API von Twitter als strategischen Fehler von Twitter und da stimme ich ihm absolut zu.

Twitter-Logo-Splash-Screen

Für alle die nicht wissen was gemeint ist: Twitter bietet seit sehr langer Zeit (glaube seit dem Start) eine API (also eine Programmierschnittstelle für andere Entwickler) an, auf dessen Basis man Anwendungen für Twitter schreiben kann. Sei es nun irgendwelche Unfollow-Tracker oder eben vollwertige Twitter-Apps. Diese API war niemals beschränkt, jeder konnte alle Funktionen nutzen und so teils bessere Apps bauen als Twitter selbst. Das war Twitter nie ein Dorn im Auge, schließlich wuchs man so und konnte sich freuen. Dann kam ein neuer CEO der zumindest für alle Entwickler seinem Vornamen alle Ehre machte – Dick Costolo.

Er entschied sich dafür, dass die API auf einmal nicht mehr komplett ist. Man konnte nicht mehr auf die kompletten Benachrichtigungen zugreifen, konnte nicht mehr so oft aktualisieren und viele neue Features haben es nie in die API geschafft. Als Entwickler einer Dritthersteller-App gab es allerdings noch den Albtraum schlechthin: Das so genannte Token-Limit. Jede Twitter-App durfte maximal 100.000 Nutzer haben. Klingt in erster Linie viel, aber das hat viele Apps das Leben gekostet, da sich danach niemand mehr neu anmelden konnte. Die App war quasi tot für alle anderen außer die 100.000. Für Entwickler ist das der Horror, denn verdient man mit seiner App Geld, ist der Geldhahn an der Stelle zu und die Motivation weiterzuentwickeln natürlich im Keller.

»Early on we didn’t know what Twitter was. We thought it was a social network, some people called it micro Blogging«
— Even Williams, Twitter Co-Founder

Ich persönlich wollte auch immer eine Twitter-App schreiben, hatte allerdings Angst, dass sie gut wird. Denn dann wäre sie schnell weg und niemand hätte was davon, also lies ich es. Jetzt scheint aber wieder etwas Licht in Richtung der Entwickler. Nachdem man Dick Costolo aus dem CEO-Posten entfernte, kam Jack Dorsey temporär zurück, welcher als Erfinder von Twitter gilt. Zusammen mit Even William sind sie sich endlich einig, was Twitter ist: Eine Realtime-News Plattform.

Man kann sich also darauf gefasst machen, dass künftig in die Richtung gehörig umgebaut werden soll. Besonders da es heißt, Twitter wolle handeln, noch bevor ein neuer CEO in die Firma kommt. Derzeit sitzen also die beiden Twitter-Gründer da und machen Twitter wieder zu dem, was es einmal war. Also Twitter-Nutzer freut mich das sehr, insbesondere da Twitter immer noch Windows Phone sträflich vernachlässigt und ich nicht glaube, dass sich hier bald was tut. Auch für diejenigen, die eine saubere chronologische Timeline wollen, ist eine Drittanbieter-App sehr wichtig. Sollte also mit Windows 10 nicht alsbald eine gute Twitter-App kommen, kann ich immerhin selbst Hand anlegen.

via engadget

Ein Kommentar

  1. „Dann kam ein neuer CEO der zumindest für alle Entwickler seinem Vornamen alle Ehre machte – Dick Costolo.“ Haha, Danke dafür. Gut gelacht :D

    Oh ja, das Tokenlimit. Das hat auch mein geliebtes MetroTwit gekillt, dass sich so wunderbar in die ModernUI eingefügt hat und jetzt besonders unter Windows 10 so gut aussehen würde :(
    Am meisten hat mich genert, dass der Entwickler den kompletten Download gestrichen hat und ich das Tool nicht mehr neu installieren konnte. Nun nehme ich fürs erste mit dem gammeligen TweetDeck vorlieb…
    Hoffe unterm Strich also auch, dass sich da was ändert.