Gamecheck: Killer Instinct

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Seltsame Gestalten, schnelles Gameplay und unaufhaltsame Combos. Das beschreibt Killer Instinct eigentlich ziemlich gut. Bei Killer Instinct handelt es sich um ein Beat ’em Up aus dem Hause Microsoft, welches derzeit Xbox Exklusiv vertrieben wird. Zur Feier der zweiten Staffel hat Microsoft sich gedacht, die erste Staffel doch einfach mal gratis an Leute mit Xbox Live Gold Abonnement zu verschenken und somit ein paar neugierige Blicke mehr auf das Spiel zu lenken. Und somit beginnt die neue Beitragsreihe »Games with Gold angezockt« mit dem Prügelspiel, welches sich definitiv ein bisschen abheben kann.

Killer Instinct - Fulgore vs Hisako

Fulgore aus Staffel 1 gegen die Gruseldame Hisako aus Staffel 2, wer mag da wohl gewinnen?

Killer Instinct verfolgt nicht den typischen Ansatz eines Vollpreis-Beat ’em Ups wie wir es kennen. Stattdessen kann man das Spiel eigentlich komplett gratis spielen. Was sucht es also in Games with Gold? Ich hatte oben die Staffeln erwähnt und genau um diese geht es. Kostenlos hat man nur einen Kämpfer, den man spielen kann. Dieser rotiert wöchentlich. Will man weitere Kämpfer haben, kostet euch das Geld. Hier kann man die Kämpfer entweder einzeln kaufen oder in Staffeln. Pro Staffel gibt es 8-9 Kämpfer und Staffel 1 gibt es mit Games with Gold gratis. Also dann mal schauen, ob sich das Spiel lohnt.

Killer Instinct - Tutorial

Das optionale Tutorial hat es in sich. Hier lernt man, wie man sich bewegt, kämpft und Combos startet und beendet.

Angesichts der Tatsache, dass ich seit längerem kein Beat ’em Up gespielt habe, stürzte ich mich erst einmal ins Dojo, um die Steuerung zu lernen. Wie üblich in Kampfspielen, bekommt man hier nicht die Buttons auf dem Game-Pad angezeigt sondern Symbole, die eigentlich überhaupt nichts mit dem Controller zu tun haben. Dass manche Farben zu den Buttons passen, ist hier eher Zufall. An der Stelle die Frage: Woher kommt diese Eigenart eigentlich? Auf jeden Fall sind die ersten Disziplinen noch leicht. Man lernt die Bewegungen und die Special-Moves. Wenn es dann zu Combos kommt, kann man schon mal ein bisschen verzweifeln.

Wie oben erwähnt – Killer Instinct ist schnell. Sehr schnell sogar. Ein Kampf kann gut und gerne mal in unter einer Minute (trotz der zwei Runden) entschieden sein und das ohne, dass man sich auch nur einmal bewegen kann, wenn man nicht aufpasst. Für bestimmte Combos ist die Reaktionszeit mehrfach hintereinander im Millisekundenbereich und es kann schon mal frustrieren, wenn die Aufgabe ist, eine bestimmte Attacke abzuwehren, man aber immer entweder 100 Millisekunden zu früh oder zu spät die richtige Tastenkombination drückt. Aber das macht Killer Instinct herausfordernd und das mag ich. Allerdings merkte ich dadurch auch, dass ich sehr lange solche Spiele nicht mehr gespielt habe.

Killer Instinct - Fulgore wins

Die Siegespose von Fulgore feuert einen riesigen Laser in die Ferne

Nachdem ich mit allen 8 verfügbaren Charakteren einmal spielen konnte, habe ich mich sehr schnell dazu entschieden, dass Fulgore mein Liebling ist. Ein Androide, der nicht nur cool aussieht und cool auftritt, sondern auch bösartig schnell ist. Einzelne Schläge sitzen nicht so stark, wie die von anderen Charakteren, dafür macht Fulgore gerne mal 3 Angriffe, während der Gegner noch überlegt, welche Taste er drücken muss. Es hat ziemlich Spaß gemacht, sehr sogar. Wäre da nicht eine Sache, die so unfassbar nervt, dass ich nach etwas unter 3 Stunden einfach keine Lust mehr auf das Spiel hatte.

Die Performance von dem Spiel ist bei mir unter aller Kanone. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei jedem so ist, aber zumindest bei mir auf der Xbox One mit Zugang zum Preview-Programm kam keine Freude auf. Generell war alles flüssig, aber alle 1-2 Minuten blieb das Spiel einfach mal für einige Sekunden hängen. Im Kampf für etwa 1-2 Sekunden, im Menü auch gerne mal 20-30 Sekunden. Das nervte gewaltig und trat ausnahmslos in jedem Bereich des Spiels auf. Für ein Microsoft-Spiel auf einer Microsoft-Konsole ist das eigentlich absolut unzumutbar. Aber ich möchte hier nicht behaupten, dass das bei jedem so läuft. Mir hat es allerdings ziemlich den Spaß am Spiel verdorben. Hier mal ein Video vom Outro nach dem Story-Modus. Bei Sekunde 22 seht ihr den deutlichen Ruckler:

Apropos Story Modus. Ich denke wir sind uns alle einig, dass der Story Modus in einem Prügelspiel schlichtweg nicht der Hauptaspekt ist. Die Story ist ein schmückendes Beiwerk und ist in vielen Fällen nur eine zufällige oder vordefinierte Abfolge von Gegnern die man besiegen soll. Danach kriegt man ein Filmchen, welches die Story des Charakters zeigt. Es gibt Ausnahmen, wie bei Dead or Alive 5, aber das versagt auf anderen Ebenen und hat mir damals das Genre leider kaputt gemacht. Wie dem auch sei, Killer Instinct gehört zu den Spielen, die eine Zufallskampfabfolge von 8 Kämpfen haben. Kein Endboss oder so, sondern einfach nur 8 lächerlich einfache Kämpfe. Dabei kann man dann 3 Enden freischalten – pro Charakter. Nachdem ich das erste Ende von Fulgore allerdings sah, verlor ich die Lust, denn es waren 4 Standbilder mit einem Bruchteil einer Story, die einfach keinen Sinn ergab.

Also rüber zum Online-Modus und den wohl wichtigsten Teil des Spiels testen. Oder? ODER? Nope…

Killer Instinct - Bitte waren…

Auch nach über 40 Minuten gab es noch immer kein Match…

Ich hoffe ihr seht es mir nach, dass ich nach über 40 Minuten auf diesem Bildschirm keine Lust mehr hatte zu warten. Im Normalfall hätte ich wohl nach 5 Minuten abgebrochen, aber ich wollte den Online-Modus für diesen Beitrag wenigstens einmal getestet haben. Leider wurde daraus nichts. Woran das lag, kann ich nicht sagen. Entweder spielt niemand dieses Spiel oder derzeit gibt es Matchmaking-Probleme, aber auch sowas gehört dann schließlich in ein kurzes Review rein.

Fazit

Dies ist kein Test. Ich habe das Spiel etwas weniger als 3 Stunden gespielt und kann nur meine kurze Meinung dazu sagen, aber genau das soll diese Reihe auch sein. Ich habe einige Kämpfe gegen Computer-Gegner gespielt und das Charakterdesign der bisher verfügbaren 17 Charaktere (acht davon in Staffel 1 spielbar) ist großartig. Es ist kein Vergleich zu Tekken, Dead or Alive oder anderen üblichen Kampfspielen, welche vorzugsweise Menschen zeigen. Die Reaktionen zu den Charakteren reichten von »Alter Finne!« über »Sehr cool« bis hin zu »GEH WEG HISAKO! GEH WEG!« (Ernsthaft, die Kleine ist verdammt creepy). Es gibt natürlich auch die üblichen 1-2 leicht bekleideten Frauen und die Anzahl der männlichen Charaktere überwiegt wie üblich stark.

Aber das Spiel macht Spaß. Würde es nicht bei mir alle 1-2 Minuten hängen, würde ich es wohl jetzt noch spielen und hätte noch ein bisschen mehr zu sagen. Hätte der Online-Modus funktioniert – welcher das Kernstück des Spiel ist – hätte mich Microsoft damit sicherlich wieder für einige Wochen für das Beat ’em Up Genre begeistern können. Aber leider sind die üblichen Schwächen, die man von Microsoft in Software die letzten 12 Monate kennt, auch in diesem Spiel zu finden. Nichts, was man nicht durch Updates beheben kann, aber wenn man bedenkt, dass Staffel 3 bald ansteht, sollte das Spiel eigentlich schon rund laufen.

Lohnt sich der Download? Ich würde es probieren. Die beiden großen Probleme, die ich damit hatte, können komplett nur bei mir auftreten. Oder nur bei denen, die im Xbox Preview-Progamm sind. Obwohl wir ja derzeit dieselbe Software-Version haben, wie die Stable-Nutzer. Das weiß ich nicht. Es kann bei euch super laufen, es kann aber auch die gleichen Fehler aufweisen. In meinen Augen lohnt sich der Versuch, denn für ein Beat ’em Up ist das Spiel wirklich gut. Wenn man das Genre aber eh nicht mag, wird das Spiel euch nicht davon überzeugen. Das Spiel ist noch bis zum 31. Januar in Games with Gold enthalten.

Games with Gold aufrufen

Killer Instinct - Fulgore

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