Nintendo Switch Präsentation – Zelda: Breath of the Wild als Launch-Titel

Dieser Beitrag wurde vor mehr als 7 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.

Mein Wecker klingelte um 4 Uhr morgens. Nur damit ich um 5 Uhr rechtzeitig vor dem PC sitzen kann, um mir die Nintendo Switch Präsentation anzuschauen. Hat es sich gelohnt? Was genau wurde gezeigt? Ich möchte ein paar kurze Gedanken dazu eben aufschreiben, objektiv betrachten kann man das sicherlich allerdings erst in ein paar Stunden oder Tagen. Es würde mich aber freuen, eure Meinung dazu in den Kommentaren zu hören.

Nintendo Switch Play Everywhere

Die Präsentation ist also vorbei. Doch was hat Nintendo uns da eigentlich gezeigt? Einen Konkurrenten zur PS4 und Xbox One? Nein, das ist aber auch gar nicht der Ansatz, wer das immer wieder versucht in den Fokus zu rücken, hat den Konsolen-Markt und Nintendos Position nicht verstanden. Die Nintendo Switch ist wie erwartet eine komplett innovative Konsole. Vom Gedanken, vom Konzept und von der Umsetzung her. Die Präsentation war gewohnt verspielt, aber nicht kindisch. Es hat Spaß gemacht sie zu schauen und am Ende ging ich mit Tränen in den Augen raus.

Keine technischen Daten

Wie gewohnt gab es auf der Präsentation keine technischen Daten zur Konsole. Nur das wichtigste wurde genannt und hier sieht man auch wieder, wo Nintendo seine Zielgruppe sieht: In Gamern, welche der Spiele wegen spielen. Nicht weil ihre Konsole 2, 4 oder 6 Teraflops hat. Das interessiert niemanden, denn die Spiele, die Konsole und Nintendo sind das, weswegen man zur Switch greifen wird. Es gibt ein paar Eckdaten, aber keinerlei Spezifikation und das ist auch ok, wenngleich mich die Auflösung schon interessiert hätte. Es macht schon einen Unterschied, ob auf meinem 4K-Fernseher 720p-Material oder 1080p-Material abgespielt wird, alles darüber ist Bonus, den ich nicht brauche.

Wie bekannt war, gibt es verschiedene Modi. Der TV Mode lässt die Konsole in ihrem Dock schlummern und man spielt mit einem Controller über dem Fernseher – klassisches Heimkonsolen-Feeling halt. Dann gibt es den Tabletop-Modus, bei dem man die Switch aus der Docking-Station nimmt und mit dem Kickstand auf dem Tisch abstellt. Hier kann man ebenso zu einem Controller greifen oder man nutzt die Joy-Cons einzeln. Die Joy-Cons sind die Steuereinheiten der Nintendo Switch, welche man an die Seite packen kann und eben auch wieder abnehmen. Der dritte Modus ist eben der Handheld-Modus, mit den Joy-Cons direkt an der Nintendo Switch.

Anzumerken ist, die Nintendo Switch ist das Tablet. Nicht die Docking Station, nicht die Joy-Cons. Nur, um diese Definition mal zu klären. Die Docking Station ist ein Extra-Part und die Joy-Cons sind ebenso wie ein Controller ein Extra-Part, wobei man ohne diese eben nicht spielen kann. Im Handheld-Modus läuft die Switch mit einem Akku oder kann direkt per USB-C Kabel betrieben werden. Das ist durchaus bemerkenswert, da Nintendo immer auf eigene Stecker gesetzt hat und nun den aktuellsten USB-Standard benutzt, den man seit Mitte letzten Jahres auch in jedem guten High-End Smartphone findet.

Ein paar Daten findet man im Nachhinein, so soll Zelda: Breath of the Wild auf dem Tablet knapp drei Stunden spielbar sein. Auch der interne Speicher ist bekannt. Mit 32GB ist dieser sehr knapp bemessen, dieser ist allerdings mit einer Micro-SD Karte nach dem SDXC-Standard erweiterbar. Hier sind in der Theorie bis zu zwei Terabyte möglich und 128GB kosten derzeit nicht einmal 40€. Das Display ist 6,2 Zoll groß löst mit 1280×720 Pixeln auf, also handelsübliches 720p. Smartphones haben hier großteils schon deutlich mehr, insbesondere in der Größe. Aber zu den 400×240 Pixeln des Nintendo 3DS ist das eine enorme Steigerung. Wir sind hier jetzt bei gut 236ppi – zum Vergleich das normale iPhone hat 326, man wird also definitiv Pixel sehen. Der Fernseher bekommt dennoch 1080p geliefert, wenn sich die Switch in der Docking Station befindet.

Nintendo Switch Data

Kaum technische Daten, aber das nötigste wissen wir. (via Twitter)

Die Joy-Cons der Nintendo Switch

Zentraler Punkt des ersten Teils der Präsentation waren die Joy-Cons. Wie oben erwähnt, sind das die beiden Kontroll-Einheiten der Switch, welche man abnehmen kann. Diese sind gefüllt mit Technik, sodass man davon ausgehen möchte, dass zwei Drittel des Preises der Nintendo Switch auf diese beiden Controller entfallen. Bewegungssensoren, Näherungssensoren, Lagesensoren, Alles-Sensoren. Dazu kommt ein neuartiger Vibrationsmotor, der einen fühlen lassen soll, was man gerade in der Hand hält. Als Beispiel wurde hier ein Glas mit Eiswürfeln genannt, bei dem man sogar erkennen können soll, wie viele da drin sind, wenn man den Controller schüttelt. Wie gut das in der Praxis funktioniert, muss man allerdings sehen.

Vom iPhone 7 und der Taptic-Engine weiß ich allerdings, dass ein besonderer Vibrationsmotor verdammt viel ausmachen kann. So werden dort im System Haltepunkte bei der Interaktion mit dem Touchscreen simuliert und selbst der Home-Button (der keiner mehr ist) fühlt sich so an, als würde man wirklich etwas rein drücken, obwohl sich rein gar nichts an der Oberfläche bewegt. Hier hab ich also viel Hoffnung, dass Nintendo so etwas auch in die Joy-Cons überzeugend einbauen konnte.

Nintendo Switch Lieferumfang

Der Lieferumfang der Nintendo Switch. Alles nötige ist dabei… (via Twitter)

Die Joy-Cons der Nintendo Switch können einzeln verwendet werden. So kann man zum Beispiel Out-Of-the-Box mit Freunden zusammen spielen, ohne einen extra Controller kaufen zu müssen. Für große Hände stelle ich mir das zwar schwierig vor, aber immerhin geht es. Es gibt aber eben auch eine Controller-Halterung für die Joy-Cons und man kann diese wie erwähnt an die Switch direkt anschließen, wenn man im Tablet-Modus spielt. Das ist genauso im Lieferumfang enthalten, wie Halteschlaufen für die Joy-Cons, welche man für den besseren Halt jederzeit dran pappen kann.

Kleines Spiele-Lineup zu Start, große Pläne

Breath of the Wild

The Legend of Zelda: Breath of the Wild wird zum Start bereit verfügbar sein.

Über 80 Spiele sollen für die Nintendo Switch gerade in der Mache sein. Aber das ist auch das große Problem, welches auch die Wii U bereits hatte: Viele Spiele sind bisher nur angekündigt. Der einzige Launch-Titel der bisher angekündigt wurde, ist Zelda: Breath of the Wild. Versteht mich nicht falsch, das Spiel wird großartig und der einzige Grund, warum ich mir die Konsole direkt zum Release kaufen werde, aber nicht jeder hat Freudentränen in den Augen, wenn er diesen unfassbar großartigen Trailer aus der Präsentation sieht. Ernsthaft, der Trailer hat mich emotional wirklich berührt und laut Twitter, war ich da nicht der einzige. Mehr Infos zu Zelda: Breath of the Wild findet ihr auf der offiziellen Seite. Den Trailer aus der Präsentation findet ihr auf YouTube in der Aufzeichnung der Nintendo Switch Präsentation (Der Link führt direkt zu dem entsprechenden Timestamp). Update: Oder ihr schaut euch den deutschen Breath of the Wild-Trailer direkt hier an.

Aber zurück zum Thema. Splatoon 2 wurde offiziell angekündigt, kommt aber erst im Sommer. Ein neues Super Mario wurde angekündigt, kommt aber erst Ende 2017. Ihr seht das Problem. Zwei große Spiele kommen nicht direkt zum Launch und es wirkt so, als hätte man sich wieder zu sehr auf das Konzept der Konsole verlassen. Allerdings sind Launch-Titel wichtig. Verdammt wichtig sogar, aber zum Glück kann man sowas schnell auffüllen.

Auffällig war, dass kein einziges Remake auf der Präsentation zu sehen war. Allerdings wurde im Vorfeld nicht nur einmal angedeutet, dass sehr viele Spiele der Wii U auch auf der Switch verfügbar sein sollen. Das kennen wir bereits von Sony. Die PS4 hatte zum Start ein recht trauriges Line-Up von neuen Games, dafür aber gefühlt jedes PS3-Spiel zwei mal als Remake. Das hat die Zeit überbrückt, das hat die Fans beruhigt und es würde mich nicht wundern, wenn Nintendo diese Strategie einfach kopiert. Und ich wäre vollkommen zufrieden damit.

Mario Kart 8 als Switch-Version? Nehm ich. Hyrule Warriors auf der Switch? Ich wäre dabei. Super Smash Bros. U für die Switch? Warum nicht? Vorausgesetzt ist an der Stelle natürlich, dass es mehr Inhalte gibt, als auf der Wii U Version. Die Switch kann nicht mit übertriebener Grafik im Vergleich zum Vorgänger glänzen, wie es bei der PlayStation und der Xbox der Fall ist. Wie immer muss man durch Inhalte punkten, aber das traue ich Nintendo durchaus zu, denn Inhalte waren schon immer deren Steckenpferd. Warten wir einfach mal ab, was die nächsten Stunden und Tage noch kommt, soweit ich es mitbekommen habe, sollen noch zwei Präsentationen kommen, die Zeiten dazu habe ich leider nirgends gefunden. Vielleicht könnt ihr ja in den Kommentaren aushelfen.

Zwischenfazit

Das Konzept überzeugt mich vollkommen. Klar, die Akkulaufzeit ist recht knapp bemessen, aber dadurch dass Nintendo endlich auf Standards setzt, kann man die Nintendo Switch überall laden, ohne Adapter kaufen zu müssen. USB Typ-C Kabel finden sich bereits jetzt in vielen Haushalten und selbst wenn nicht, ihr werdet sie künftig so oder so brauchen, denn sie lösen den alten USB-Standard und MicroUSB-Standard komplett ab und werden in 1-2 Jahren überall zu finden sein. Somit kann man die Switch auch problemlos mit einer portablen Powerbank weiter betreiben.

Ich mag die Art der Präsentation, ich mag das Konzept und ich finde die Konsole auch im gesamten verdammt interessant. Das Launch-Line-Up ist nach aktuellem Stand etwas dünn, aber noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Wenn die Games stimmen, sehe ich absolut keine Probleme für Nintendo, die Switch an den Mann, die Frau, Kinder und was auch sonst noch alles zwei Daumen hat, um die Joy-Cons zu bedienen, zu bringen. Für mich stand fest, dass ich sie mir zum Release kaufen werde, als Zelda für den Launch angekündigt wurde.

Zum Preis in Europa gibt es übrigens noch keine festen Angaben. Fest steht, dass die Nintendo Switch am 03.03.2017 weltweit erscheinen wird und in den USA 299,99$ kosten wird. Ich würde also auf rund 339€ in Deutschland tippen, wenn ich den Preis einfach mal in Euro umrechne und die Mehrwertsteuer drauf schlage (sind das 336,35€, aber man rundet ja immer auf). Für den Preis bin ich auf jeden Fall dabei. Was meint ihr?

Nintendo Switch Präsentation im Nachhinein ansehen

Wer das ganze Spektakel verpasst hat, kann sich die Präsentation natürlich nochmal ansehen. Ich bin mal so frei und binde sie euch direkt unter diesem Absatz ein. Sollte es nicht direkt bei der entsprechenden Zeit anfangen, springt einfach zu Minute 31 und Sekunde 55. Ab da startet der Countdown:

3 Kommentare

  1. Im Chat war mehrfach zu lesen, dass heute gegen 15:30 Uhr ausführliche Informationen zu den Spielen folgen sollen. Was es damit auf sich hat, weiß ich jedoch nicht, auf die Schnelle konnte ich auch nichts handfestes finden, deshalb erwähne ich das einfach mal unter Vorbehalt.

    • Die Frage ist, welches 15 Uhr? USA, Japan oder Europa? ^^
      In Japan wäre das in einer Stunde. Hier noch ein bisschen hin, in den USA wäre das hingegen bei uns wieder in der Nacht ^^ Das ist das Problem, ich hab einige Zeiten gefunden, aber es stand nie eine Zeitzone da. :D

  2. Zitat laut heise.de: „Die Ladestation ist ausschließlich zum Laden da und enthält keine zusätzlichen Prozessoren, um die Leistung zu verbessern.“

    Das wäre natürlich der Knaller gewesen und finde ich persönlich etwas schade, zumal im selben Artikel steht, dass Zelda im 1080p Modus bei der Präsentation sehr starke Framedrops in den Außenbereichen der Spielwelt hatte. Mit 720p im Handheld Modus soll das wohl dann flüssig gewesen sein. Ich hoffe, sie schaffen es noch zu optimieren, die Zeit wird knapp.

    https://m.heise.de/newsticker/meldung/Nintendo-Switch-Hands-on-Zelda-ruckelt-auf-dem-Fernseher-3596033.html