Durchgespielt: State of Decay – Zombies schnetzeln mal anders

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Du kommst aus dem Urlaub, hast deinen besten Freund dabei und freust dich nur noch auf Zuhause. Deine Freunde warten auf dich, deine Familie freut sich dich zu sehen. Dann legst du mit dem Boot an und… wirst angegriffen. Man versucht dich zu beißen, man versucht dich zu töten. Und das einzige das dir bleibt, ist den Angreifer auszuschalten. Du versuchst herauszufinden was los ist und bemerkst, dass die Zombieapokalypse ausgebrochen ist.

State of Decay Teaser

So fangen sehr viele Spiele an – überwältigend viele Spiele. Die meisten davon gehen dann auch immer gleich weiter: Man fetzt sich durch Zombiehorden und versucht einfach zu überleben, bis man irgendwann abgeholt wird – oder stirbt. Ich denke jeder von euch hat schon mal ein solches Spiel gespielt oder auch mehrere. Vorausgesetzt natürlich man mag Shooter, denn das ist das Genre von so ziemlich jedem Zombie-Game. Nicht so bei State of Decay, denn hier geht es auf eine andere Weise ums Überleben.

Es gibt natürlich Schusswaffen, natürlich gibt es auch Zombiehorden, allerdings geht es vor Allem um eins: Ums gemeinsame überleben. Das unterscheidet State of Decay von all den anderen Zombie-Games da draußen und hat somit eine recht einzigartige Stellung in diesem Genre. Nicht umsonst wird als Spiele-Genre nirgends Shooter erwähnt und man findet eher Begriffe wie Action-Adventure, Survival Horror oder Stealth-Game.

Eine Community aufbauen

Es wird recht schnell klar, dass man alleine in State of Decay nicht überleben kann. Es sind zu viele Zombies und alleine kann man sich nur schwer versorgen. Also braucht man Verbündete, welche man auch recht zeitnah findet. Man findet Menschen, Menschen mit Geschichte, mit Charakter und Hintergrund. Sie haben Ängste, sind Arschlöcher oder herzensgute Menschen. Sie haben verschiedene Fähigkeiten und diese kann man sich zunutze machen.

Die Charaktere lernen schießen, rennen, kämpfen und so weiter und je besser sie werden, desto hilfreicher werden sie natürlich auch im Kampf. Hat man genug Einfluss (Die Währung in State of Decay), kann man sich einen der Charaktere aus seiner Community mitnehmen und mit ihm zusammen leerstehende Gebäude plündern. Dadurch kann man die Basis verbessern und somit noch besser überleben. Bis die Basis zu klein wird.

State of Decay Year-One - Easter Egg

Ein Plants vs. Zombies Easter Egg darf in einem Zombie-Game natürlich nicht fehlen…

Immer auf der Flucht

Auf die gleiche unrealistische Weise wie in jedem anderen Zombie-Game, gibt es auch bei State of Decay kein entkommen. Egal wie viele Zombies man gekillt hat, es kommen immer neue. Das kennt man aus Spielen, Serien und Filmen – Es gibt immer mehr Zombies, als es jemals Menschen auf dem Planeten gab und auch wenn 20 Jahre lang jeden Tag Hunderte oder Tausende von Zombies erlegt werden, es kommen immer neue. Bei State of Decay ist es nur teilweise etwas übertrieben. Man fährt um die Ecke, kommt nach einer Minute zurück und eine Zombiehorde hat sich dort versammelt, wo vorher absolute Stille war.

Das macht es zu Beginn spannend, später ist es allerdings nur noch mühselig. Besonders wenn man einem der speziellen Zombies begegnet, die entweder brutal nervig oder brutal stark sind. Durch einen dieser Spezial-Zombies, habe ich eine wertvolle Lektion lernen müssen: Stirb ein Charakter, ist er tot. Für immer und ja, auch der Charakter mit dem man startet kann sterben. Dann ist das Spiel allerdings nicht vorbei, sondern man wechselt auf einen anderen Charakter.

Intensität durch Permadeath

Durch die Tatsache, dass Charaktere für immer tot sind (neu laden bringt nichts, da beim sterben bereits gespeichert wird), wird das Spiel plötzlich deutlich intensiver. Dadurch, dass man jeden einzelnen Charakter selbst spielen und trainieren kann, wird es besonders interessant und durch die eigene Basis hebt sich das Spiel hervor. Besonders da diese nicht zwanghaft sicher sein muss. Hat man niemanden auf dem Wachturm (oder hat keinen Wachturm), kann es passieren, dass die Basis von Zombies überrannt wird und einige Charaktere ihre ewige Ruhe finden. Oder man opfert sich selbst…

Das macht das Spiel, auch wenn es bereits fast 5 Jahre alt ist, zu etwas Besonderem. Man erlebt es intensiver, als Spiele in denen man fast schon gottgleich durch Zombiehorden schnetzelt. Und wenn man das versucht, wird man spätestens dann auf den Boden der Tatsachen geholt, wenn Koloss in der Mitte zerrissen wird (Das Spiel ist zurecht ab 18). Es macht Spaß auf eine Weise, die einfach anders ist, trotz der vielen technischen Schwächen – Und ja, davon gibt es reichlich. Auf der Xbox One X kann man es ohne Performanceprobleme spielen, auf der normalen Xbox One, kommt es hier und da allerdings durchaus zum Rucklern.

Fazit zu State of Decay

Ich wurde auf das Spiel aufmerksam, als ich den Trailer zu State of Decay 2 auf der E3 im Jahre 2016 sah. Während des Trailers dachte ich mir die ganze Zeit nur »Das will ich! Genau so ein Zombie-Game brauche ich« und dann stand am Ende des Trailers die Info, dass es eben der zweite Teil ist. Als die Year-One Survival Edition für die Xbox One dann im Sale war, habe ich einfach mal zugegriffen und es definitiv nicht bereut.

State of Decay hat wie gesagt teilweise technische und spielerische Schwächen. Aber es ist in seiner eigenen Art einzigartig und das bringt mich dazu, mich enorm auf den zweiten Teil zu freuen, welcher im Laufe diesen Jahres für die Xbox One und Windows 10 erscheinen soll. In den 26 Stunden hatte ich durchgehend Spaß und wenn ein zweiter Teil nicht angekündigt wäre, würde ich es wohl durchaus nochmal spielen. So freue ich mich einfach auf den zweiten Teil und hoffe inständig, dass der Basisbau eine deutlich höhere Priorität im zweiten Teil hat, denn das kam durchaus viel zu kurz in meinen Augen.

Die State of Decay: Year-One Survival Edition gibt es für die Xbox One im Microsoft Store oder auf Amazon. Außerdem wurde die Ursprungsversion, welche damals auch auf der Xbox 360 erschien (und daher technisch etwas hinterher hinkt) auch auf Steam veröffentlicht. Diese Version beinhaltet allerdings nicht die DLCs, welche ich persönlich jedoch auch nicht gespielt habe.

2 Kommentare

  1. Ich muss gestehen, ich habe – wie so oft – nur die Demo und auf der 360 gespielt. Und die fand ich sehr gut. Die Grafik war schon damals etwas angestaubt, aber die Atmosphäre und diese Herbstfarben gefielen mir sehr sehr gut.

    Eigentlich war das Game immer auf meiner Liste, aber da ich ebenfalls immer so viel Zeit habe, ist das irgendwie unten raus gerutscht.

    Danke für die Erinnerung :D

    • Immer gerne. Die Xbox One Version ist im Xbox Game Pass drin. Falls du den Beitrag dazu schon gelesen hast, ist das ja vielleicht ein Anreiz, dir das Spiel noch anzusehen, bevor der zweite Teil erscheint :D