Konsolen mit oder ohne Laufwerk?

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Ich gehöre ja zu den Menschen, die gerne die freie Auswahl haben, auf welcher Plattform sie etwas spielen. Ich bin zwar dennoch hauptsächlich auf der Xbox unterwegs, aber habe dennoch eine Switch oder PlayStation, sowie ein älteres Gaming-Notebook zuhause. Eines der Geräte ist aber anders als der Rest, denn es hat kein Laufwerk. Ob das eine gute Entscheidung war, möchte kurz in diesem Beitrag reflektieren.

Als die neue Xbox Series X vorgestellt wurde war auch recht klar, dass es auch noch eine günstigere Variante geben wird. Eines der am schlechtesten gehüteten Geheimnisse in der jüngeren Gaming-Geschichte. Als die Xbox Series S dann vorgestellt wurde fiel nicht nur auf, dass sie deutlich schwächer als die große Schwester ist, sondern auch dass das Laufwerk fehlt.

Sony ging hier einen gänzlich anderen Weg. Hier gibt es nicht nur die PlayStation 5, sondern auch die PlayStation 5 Digital Edition. Oder eher umgedreht, denn wenn man sich das Design der beiden Konsolen anschaut, wurde die Version mit Laufwerk vermutlich eher nachträglich doch noch schnell geplant als man realisiert hat, dass der Markt für optische Medien dennoch riesig ist.

Ich persönlich habe mir die Digital Edition von der PlayStation 5 gekauft und habe diese Entscheidung sehr bewusst getroffen. Alle Spiele, die ich mir bisher für die Xbox gekauft habe, besitze ich digital. Jedes welches ich auf einem optischen Medium daheim hatte, wurde irgendwann im Sale nochmal digital gekauft. Daher war die Idee recht einfach: Ich spare mir die 100€ bei der PS5 und kaufe die disklose Variante. Dazu kommt, dass die Digital Edition auch einfach nicht so abartig hässlich ist. Immer noch nicht schön, aber das zusätzliche Laufwerk sieht echt nicht cool aus.

Eine Generation übersprungen

Ich muss an der Stelle dazu sagen, dass ich zwar eine PS4 hatte, aber diese eigentlich nie genutzt habe. Der Controller war eine Qual und die Lautstärke der Konsole eine Zumutung. Daher habe ich diese Generation bei Sony quasi komplett übersprungen und fast ausschließlich auf der Xbox (und später der Switch) gespielt. Eine Konsole die eigentlich durchgängig Sales hat, insbesondere für Gold-Mitglieder und seit einigen Jahren mit dem Game Pass glänzt.

Daher ist die Xbox Series S auch komplett logisch ausgerichtet. An Game Pass Abonnent:innen und Personen die ab und an mal etwas spielen. Die digitale PS5 richtet sich allerdings an fast dieselbe Zielgruppe die die PS5 mit Laufwerk: Gamer:innen. Egal welcher Typ. Einziger Unterschied ist, dass man eben keine Disks einlegen kann.

Was ich in der letzten Konsolengeneration nicht gemerkt habe ist, dass Xbox und PlayStation sich nicht nur bei den Spielen unterscheiden, sondern auch wie gespielt wird. Digital ist bei der Xbox vollkommen normal und „the way to go“. Bei der PlayStation hingegen wirkt alles noch traditioneller (keineswegs im schlechten Sinne) und der Fokus liegt klar auf dem Retail-Geschäft.

Kleine Sales online — saftige Sales offline

Während also die großen Kracher von Sony, für die ich mir die Konsole zugelegt habe, online mal 10-20€ runtergesetzt sind, kriegt man sie offline auf Disk sehr oft für die Hälfte oder weniger. Das gibt es teilweise so auch bei Microsoft, durch den Game Pass und die permanenten Sales ist das Bild hier allerdings extrem verwaschen.

Ich habe das Laufwerk meiner Xbox Series X noch nicht einmal verwendet. Ich weiß nicht mal, ob es funktioniert (Es gab zum Start einige Modelle, bei denen es nicht sauber funktionierte). Bei der PlayStation denke ich mir allerdings so oft, dass es schade drum ist kein Laufwerk zu haben.

Alleine dadurch, dass die PS5 meine sekundäre Konsole ist und im Vergleich zur Xbox fast nie an ist, würde sich das noch zusätzlich rechnen, da ich beendete Spiele verkaufen könnte. Etwas über das ich bisher bei der Xbox noch nicht einmal nachgedacht hatte, weil es eben meine Primärkonsole ist, auf der ich gerne alles griffbereit haben möchte.

Klar könnte ich die PS5 jetzt teuer verkaufen und schauen, ob ich dann irgendwann eine Diskvariante bekomme, aber abgesehen von den ethischen Bedenken, hab ich darauf auch einfach keine Lust. Zu viel Stress und da man die Spielstände (im Gegensatz zur Xbox) nur mit einem Plus-Abo syncen kann und ich die Konsole nicht alleine nutze, müsste sich meine Frau extra ein Plus-Abo holen, um die Spielstände zu sichern. Auch nervig.

Tja…

Ich lebe dann jetzt also damit. Im Nachhinein war es die falsche Entscheidung. Besonders weil auch die Optik der Konsole eine Rolle spielte und ich sie problemlos hinter dem Bücherregal verstecken kann, ohne sie je sehen zu müssen. Daran hatte ich zuvor nicht gedacht. Aber man lernt aus seinen Fehlern und ich weiß jetzt zumindest, dass selbst wenn ich in der Regel keine optischen Medien nutze, kaufe ich künftig dann doch lieber Konsolen, welche diese unterstützen.

Bis dahin habe ich eine gute Konsole, die ich aber fast nie benutze, weil so wichtige Features wie VRR oder Quick Resume fehlen. Beides Features, die ich an der Xbox Series X sehr zu schätzen gelernt habe. VRR macht das Spielen halt generell angenehmer und Quick Resume führt dazu, dass ich ohne Bedenken Spiele starten kann, ohne dass meine Frau oder ich Fortschritt in irgendeinem anderen Spiel verlieren.

Wie sieht es bei euch aus? Lieber digital oder muss es die Möglichkeit geben auch im Laden Spiele zu kaufen?

5 Kommentare

    • Das ist tatsächliche eine Info, die ich bisher nicht hatte. Das ändert die Situation ein bisschen. Danke für den Hinweis, ich werde mal schauen, ob ich mir den Wechsel gönne oder ob ich jetzt einfach mit dieser Entscheidung lebe.

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  1. Also ich bevorzuge das physische Medium. Gerade Spiele wie Doom oder Death Stranding haben ein schönes Wendecover. Das mag ich sehr. Man ist auch nicht so gebunden an Stores oder Server etc. und man kann sich günstig gebrauchte Spiele kaufen. Was deinen technischen Bezug auf VRR oder Quick Resume anbelangt, das Spiel muss flüssig laufen damit es spielbar ist. Meistens spiele ich auch nur ein Spiel permanent. Möchte ich ein anderes spielen dann tausche ich die Discs. Aber das ist ja eine persönliche Sache. Jeder so wie er es möchte.

    Auf jeden Fall ist es wieder schön was zu lesen hier !:-)

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    • Meine restlichen physischen Medien sind tatsächlich in einer Schublade. Also nicht einfach reingeworfen, sondern darin geordnet. Aber ich mag es nicht, wenn solche Dinge offen rumstehen, daher ist der Part für mich gar nicht wirklich wichtig. Aber die Tatsache frei kaufen zu können, sich Spiele auszuleihen und Co. ist natürlich schon ein Vorteil. Besonders eben, wenn es nicht die Hauptplatform ist.

      Ja, es muss flüssig laufen. Deswegen ist mir VRR eben so wichtig. Wenn das Spiel mal nicht konstant die 60fps halten kann, bleibt es bei aktivem VRR halt flüssig, weil der Bildschirm sich drauf einstellt. Nicht flüssig wirkt es im Endeffekt ja nur, wenn „zwischen den Bildern“ ein Frame fertig wird. Das resultiert dann darin, dass ein Frame wiederholt oder übersprungen wird. Deswegen haben einige Spiele auf der PS5 jetzt auch einen 40fps Modus. Wenn man einen 120fps Bildschirm hat, dann fällt 40 in diesen Sweet Spot und wird auch flüssig dargestellt.

      Danke. Ich hab gerade auch wieder Spaß dran. Hoffentlich kann ich es dieses Mal wieder halten. Ich versuche mir zumindest den Druck ein wenig selbst zu nehmen. Also in regelmäßigen Abständen wird es vermutlich nichts. Sondern einfach dann, wenn ich gerade etwas schreiben möchte 😊

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  2. Was die Optik der Disk-Playstation betrifft, muss ich dir voll zustimmen. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten ^^
    Mittlerweile bin ich nur noch Gelegenheitsspieler, der es gerne unkompliziert hat. Digitale Titel sind daher inzwischen mein Favorit gegenüber den Disks. Ich hatte mir bis vor ein paar Monaten vorgegaukelt, dass ich in 15 Jahren noch Xbox One Spiele spielen werde und ein paar Titel günstig gebraucht auf Disk gekauft, die es bestimmt irgendwann nicht mehr als Download aus dem Store geben wird. Sei es nach einem Konsolenwechel oder nach Neuinstallation aufgrund von Speicherplatzmangel. Ich bin da ein wenig Retro und spiele nach wie vor gerne ältere Titel oder auf älteren Systemen. Inzwischen bin ich mir sicher, dass die Horterei von Disks ab Generation One sowieso so gut wie nichts bringen wird, wenn die geforderten Syncs der Spiele zu irgendwelchen Servern irgendwann vergeblich auf eine Antwort warten, weil die Spiele zu alt und Server offline sind. Ohne Online ist es schwer auf heutigen Konsolen, die als reine Onlinekisten konzipiert wurden.
    Somit bin ich mittlerweile – notgedrungen – ein Digital“fan“. Zwar mit der Gewissheit, dass ich jetzt diese Spiele spiele und in ein paar Jahren vielleicht nicht mehr, aber auch mit der Zuversicht, dass neue nachkommen werden, die meinen Geschmack treffen könnten. Und sind wir mal ehrlich, bequem (und leiser) ist die digitale Bibliothek über’s Dashboard allemal.

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