Across the Obelisk auf dem Steam Deck angetestet

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Als ich Across the Obelisk das erste Mal sah, dachte ich mir, es sieht aus wie Slay the Spire. Der zweite Blick bestätigte das quasi, aber da schien noch deutlich mehr dahinter zu sein. Also habe ich mir das Spiel einfach mal angesehen.

Artwork von Across the Obelisk.
Eine Gruppe von Helden steht vor einem großen Obelisken. Auf der linken Seite ist das Logo des Spiels zu sehen.

Als kleinen Disclaimer muss ich an der Stelle anführen, dass ich auf Nachfrage einen Review-Key erhalten habe. Ich hab für das Spiel also nichts bezahlt. Interesse hatte ich an Across the Obelisk aber bereits vorher. Schließlich habe ich auf mehrere Plattformen verteilt knapp 100 Stunden in Slay the Spire gesteckt und aufgrund des Aufbaus von Across the Obelisk möchte es scheinbar diesen Vergleich auch sehr bewusst herstellen.

Slay the Spire mit einem Twist… oder zwei… oder drei…

Spätestens wenn man im ersten Kampf ankommt sieht man die Parallelen sehr schnell. Der Kampf-Screen ist nicht nur ähnlich, sondern in einigen Punkten einfach identisch. Aber klar, warum nicht einfach etwas übernehmen, was bereits sehr gut gelöst ist? Diese Ähnlichkeiten sehe ich keineswegs als negative Kritik.

Als erstes fällt schon mal auf, dass man mit mehreren Charakteren kämpft, statt nur mit einem. Zu Beginn war ich mit einem Werwolf als Damage Dealer & Tank und einem menschlichen Mönch als Heiler unterwegs. Später kamen noch ein Jäger und eine Magierin dazu. Jeder diese Charaktere hat ein komplett eigenes Deck und sehr unterschiedliche Karten.

Screenshot von Across the Obelisk. Man sieht die zwei Spieler-Charaktere und zwei Gegner. Auf der Spieler-Seite befindet sich ein Mönch und ein Werfolg mit Rüstung. Auf der Gegnerseite sieht man zwei weitere Werwölfe, welche nicht ansatzweise so zivilisiert aussehen, wie der Held.
In Across the Obelisk startet man mit zwei Helden…

So kann der Damage Dealer nunja … hohen Schaden austeilen und sich selbst schützen, der Heiler heilen und mit mächtigen aber teuren Lichtzaubern angreifen. Der Jäger hat die Möglichkeit mit dem Bogen auch Ziele anzugreifen, welche weiter hinten stehen und die Gegner mit Blutung zu belegen, sodass sie über Zeit Schaden bekommen. Die Magierin hingegen hat starke Zauber, welche den Gegner verbrennen, unterkühlen oder elektrisieren können.

Alles sehr intuitiv aber die Angriffe der verschiedenen Charaktere können auch gut kombiniert werden. So hat der Mönch einen Zauber, der alle nass macht, was der Magierin mit ihren Elektro-Zaubern hilft.

Across the Obelisk kommt mit Rollenspiel-Elementen

Es gibt einen Kampagnen-Modus, bei dem zwar dennoch Roguelite-typisch randomisiert ist, aber bei dem die Story im Vordergrund steht. Das ist auch zu Beginn der einzige Modus den man wählen kann. Erst wenn man diesen einmal gespielt hat, werden noch andere Modi freigespielt.

Hier steht auch teilweise sehe das Rollenspiel im Fokus. Neben dem Skilltree der Helden, welcher erst ab dem zweiten Run interessant wird, gibt es neben den Kämpfen auch viele Zufallsereignisse. Diese sind ziemlich cool aufgebaut und jede Person, die schon mal ein Pen and Paper Rollenspiel genießen konnte, wird sich hier wohl fühlen. Je nach Event hat man diverse Möglichkeiten zu reagieren und kann hier auch durchaus Mist bauen.

Screenshot von Across the Obelisk. 
Zu sehen ist die Karte des ersten Aktes. Der Spieler befindet sich gerade links auf der Karte in der Stadt und drei Wege offenbaren sich. Rechts sieht man einen blauen Obelisken und ein Boss-Symbol.
Die Karte von Across the Obelisk ist horizontal aufgebaut und hat diverse verzweigende Pfade, welche man wählen kann…

Neben dem Versuch mit dem richtigen Charakter das Richtige zu tun, kann die ganze Gruppe auch “würfeln”. Hierbei wird bisher das Ziel angezeigt (über 5, unter 4 etc.) und dann werden zufällig Karten aus dem Deck der Helden gezogen. Die Energiekosten der Karten sind dann quasi die Augenzahl des Würfels. Hat man also eine Gruppe, die viele teure Karten hat, sind Herausforderungen mit hohem Ziel natürlich attraktiver. Der Aspekt des Spiels hat mir besonders gut gefallen und ich bin sehr gespannt, was da noch auf mich zukommt.

Screenshot von Across the Obelisk. 
Ein Rollenspiel-Event, bei dem man versuchen soll eine Kiste aus einem brennenden Haus zu holen. Als Option wurde gewählt, dass in das Haus gerannt werden soll, um die Kiste schnell rauszuholen. Dafür musste die Gesamtenergie aller Karten bei 4 oder höher liegen. Sie lag bei 3.
Mehr als vier Punkte bei einem Rollenspiel-Event zu erhalten ist nicht immer garantiert…

Die Charaktere haben zudem diverse Stats, welche sich im späteren Verlauf des Spiels noch verbessern lassen. Dazu kommen Ausrüstungsgegenstände, welche von jedem Charakter getragen werden können. Von Rüstung über Waffen bis Schmuck, hat man hier viele Möglichkeiten seine Gruppe zu verstärken.

Screenshot von Across the Obelisk.
Zu sehen ist eine kleinere Karte von einer Gruft mit einem Altar auf der rechten Seite.
Zwischendurch kann man auch in kleine Dungeons rein, wenn man die richtigen Pfade wählt

Verlieren gehört dazu

Für alle, die mit dem Begriff Roguelite nicht viel anfangen können sei nochmal gesagt, dass es durchaus dazu gehört das Spiel nicht im ersten Durchlauf zu schaffen. Ich kann z.B. zum zweiten Akt, wurde dann aber recht schnell auseinandergenommen. Das ist aber auch nicht schlimm, denn man sammelt ein paar Ressourcen. Die Helden kriegen nach dem Abenteuer Erfahrung und man kann beim nächsten Start dann Talentpunkte verteilen, damit diese länger durchhalten oder mehr austeilen können.

Wird im Kampf mal eine der Held:innen besiegt, ist das allerdings noch nicht das Ende für den Charakter. Dieser wird nach dem Kampf wiedererweckt, falls die anderen es auch schaffen und bekommt eine Karte namens „Death’s Door“ (Was nichts zu tun hat mit dem grandiosen Spiel Death’s Door, über welches ich ja bereits schrieb). Zieht man diese, verliert der Charakter einen Energiepunkt und kriegt einen Malus auf Rüstung.

Screenshot von Across the Obelisk.
Der Werwolf-Charakter Magnus wurde im Kampf besiegt. Er erhält die Karte Death's Door, welche in sein Deck aufgenommen wird, wenn der Rest der Gruppe den Kampf gewinnt.
Nur weil ein Held im Kampf besiegt wird, ist er nicht direkt verloren…

Auch für die Städte, in denen man seine Karten verbessern, neue erstellen oder auch aus dem Deck entfernen kann, gibt es Ressourcen. So kann man die Kosten auf Dauer senken oder dem Ausrüstungsshop eine Haustierabteilung verpassen, um hilfreiche Gefährten für die Gruppe zu erwerben.

Beim ersten Besuch der Stadt in einem nachfolgenden Run kriegt man zudem noch eine kleine Finanzspritze basierend auf dem letzten Run. Man wird also nicht nur besser, weil man mehr vom Spiel versteht, wie es bei einem Roguelike wäre, sondern man erhält mehr Möglichkeiten und wird mit der Zeit stärker, um es irgendwann dann doch durch das Spiel zu schaffen.

Screenshot von Across the Obelisk.
Eine Zusammenfassung der Daten des Runs. Die vier Helden erhalten jeweils 3 Talentpunkte. Der Bonus für die nächste Runde liegt bei 741 Gold und 1098 Kristallen.
Am Ende eines Runs erhält man eine kleine Zusammenfassung und sieht, wie viel Bonus Gold, und Kristalle man in der nächsten Runde zur Verfügung hat…

Kritik an Across the Obelisk

Ich habe Across the Obelisk in erster Linie auf dem Steam Deck angespielt, daher wiegen ein paar Punkte hier mehr, als es vielleicht an einem gewöhnlichen PC-Setup mit Maus und Tastatur der Fall wäre.

Was dadurch aber direkt auffällt ist, dass es keine Controller-Steuerung gibt (Mehr dazu erfährst du im Beitrag zum Steam Deck). Also so gar nicht. Man kann das Steam Deck natürlich wie gewohnt komplett konfigurieren, sodass die Steuerung leichter wird, aber hier hätte ich mir mehr gewünscht. Auch hat man generell keinerlei Optionen zur Veränderung der Steuerung. Hier kann man sicherlich noch nachbessern.

Wo aber definitiv nachgebessert werden muss (und das bereist heutzutage leider noch immer sehr viele Spiele) ist die Barrierefreiheit. Optionen zur Veränderung der Steuerung gehören da auch mit dazu. Was ich mir aber gewünscht hätte wäre, dass man due Schriftgröße im Spiel anpassen kann. Bzw. eine simple UI-Skalierung.

Das Spiel ist für mich auf dem Steam Deck dennoch problemlos spielbar, aber ich kann mir gut vorstellen, dass einige Personen hier ein paar Probleme bekommen könnten. Abseits davon das Beides absolute Mindestanforderungen an ein Spiel sein sollten.

Screenshot von Across the Obelisk.
Zu sehen ist die Stadt mit diversen Läden für Ausrüsten, Upgrades, Crafting-Möglichkeiten und das Abstoßen von Karten.
Die Stadt von Across the Obelisk bietet viele Möglichkeiten, um den aktuellen Run leichter zu machen…

Fazit

Viel mehr zu meckern habe ich auch gar nicht. Da ich aufgrund von privaten Umständen gerade etwas weniger Zeit zum zocken habe, gibt es noch viele Aspekte an Across the Obelisk, die ich noch gar nicht kenne. Aber das Wichtigste: Ich hab Bock drauf.

Nachdem Slay the Spire für mich langsam immer eintöniger wurde (obwohl es natürlich ein absolut fantastisches Spiel ist), ist Across the Obelisk eine angenehme Abwechslung mit vielen Neuerungen, die mir bisher sehr gefallen. Es orientiert sich klar am erwähnten Spiel, kopiert hier aber nicht billig und bring viele eigene Ideen mit.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung und ich werde definitiv noch viele Stunden in das Spiel versenken. Hätte ich es gekauft, ohne es vorher gespielt zu haben? Nicht sofort, aber definitiv irgendwann. Würde ich es jetzt kaufen, nachdem ich es gespielt habe? Es wäre im Steam-Warenkorb, bevor ich diesen Satz zuende geschrieben habe.

Across the Obelisk kann man für super faire 14,99€ auf Steam kaufen.

Ein Kommentar

  1. Das sieht ziemlich gut aus. Hab nun locker 300 Stunden in Slay the Spire gesteckt und weiß was du meinst. Ich liebe das Spiel. Was Neues, dass sich ein paar Elemente borgt ist allerdings sehr willkommen.

    Danke für den Tipp! Hab es mir gerade gekauft und es lädt runter, während ich das hier schreibe. (Ich hab laaaaaangsames Internet) Bin sehr gespannt!!

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