Gamecheck: Zheros

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Die Zeit der Dungeon Crawler ist eigentlich fast schon vorbei, dennoch gibt es immer wieder nette kleine Spiele dieser Art, die zwischendurch auftauchen. Eines davon ist Zheros. Gerade erst raus und schon in Games with Gold zu finden, wird der Einstieg in das neue Spiel denkbar einfach gemacht. Alleine oder zu zweit, lokal oder per Xbox Live – alles möglich und alles machbar. Also hab ich mich mit meiner besseren Hälfte mal aufs Sofa geschmissen und Zheros gestartet.

ZHeores Xbox One Titlescreen

Ganz unschuldig und schlicht kommt der Startbildschirm daher…

ZHeroes Mike and Dorian

Die beiden Charaktere sind… Nunja, speziell.

Bei Zheros stehen zwei Charaktere zur Auswahl. Da wäre einmal der offenbar unfassbar beschränkte Mike, welcher allerdings Oberarme hat, wie manche Leute Oberkörper und dann die sehr gelenkige Dorian. Irgendwelche Statistiken über Stärke, Schnelligkeit oder Ausdauer fehlen komplett, deswegen gehe ich der Einfachheit halber einfach mal davon aus, dass es keine Unterschiede gibt. Auch im Couch-Coop mit der besseren Hälfte gab es keine offensichtlichen Unterschiede. Wir beide starben ungefähr gleich oft, je nachdem wie unvorsichtig wir waren

Optisch ist das Spiel ganz nett, allerdings sind die Level sehr eintönig. Zur Verteidigung von Zheros, wir haben allerdings auch nicht sehr lange gespielt. Warum? Weil das Spiel irgendwie nicht fesselt. Aufgrund der sehr langen Schlauchlevel, die allerdings in sich selbst geschlossen so abwechslungsreich sind wie Laminat, kommt nicht wirklich viel Entdeckerfreude auf. Außerdem muss man in diesem Spiel zwingend Skillen um weiter zu kommen da man sonst zu schwach ist.

ZHeores Xbox One Skill Screen

Punkte verteilen, um stärker zu werden, gar nicht mal so einfach.

Wenn man allerdings im Kampf KO geht, verliert man die Hälfte seiner gesammelten Punkte, die man dringend braucht, um Skillpunkte zu bekommen. Punkte bekommt man, wie man sich denken könnte, durch Gegner besiegen oder Kisten öffnen. Allerdings gibt es in einem Level gerade mal so viele Punkte, dass man nicht einmal KO gehen darf, um die zwei RP (Was auch immer das bedeuten mag) pro Level zu bekommen. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad enorm und verdirbt ehrlich gesagt ein bisschen die Lust, da man die so schon nicht abwechslungsreichen Level nochmal und nochmal spielen muss.

ZHeores Xbox One

Ein paar Statistiken darf man sich am Ende des Levels ansehen…

Im Screenshot oben sieht man deutlich, ich habe mal eben fast 12.000 Punkte mehr als meine Mitspielerin und dennoch kriege ich nur ein RP. Die Motivation für den Mitspieler, der alles geschafft hat, ist somit also quasi null, auch nochmal mit in das Level rein zu hüpfen. Da man ohne RP nicht stärker wird, wird das bei einem schwierigen Level gerne mal zu einer nicht enden wollenden Quälerei durch ein und dasselbe Schlauchlevel, denn hat man pro Level nur ein RP bekommen, kann man es vergessen, dass man in den folgenden Leveln überhaupt was zu sagen hat. Das kann man nur durch spielerisches Können ausgleichen und hätte ich das, würde ich auch die RP haben.

ZHeores Xbox One

Typisches Bild im Spiel. Große Fläche, wenig los…

Man darf mir gerne vorwerfen, ich sei einfach nicht gut in dem Spiel und ich könnte einfach den Schwierigkeitsgrad runter schrauben, aber das ist eben nicht das Problem. Werde ich in Fallout 4 von einer Todeskralle zerfetzt, weil ich zu schlecht oder zu schwach bin, kann ich später wieder kommen und es ihr dann zeigen. Oder ich probiere eine andere Taktik. Oder ich sterbe einfach noch 5 Mal, ohne dass es jedes Mal dasselbe ist. Bei Zheros ist es aber eben leider immer dasselbe. Das Spiel ist nicht wirklich Abwechslungsreich, zumindest nicht in den wichtigen ersten 2-3 Stunden. Kann mich ein Spiel nach dieser Zeit nicht fesseln oder wenigstens nicht nervig sein, hat es verloren.

ZHeores Xbox One

Mike im Mecha-Outfit. PEW PEW PEW!

Ein bisschen Hoffnung hatte ich, als ich das oben gezeigte Mecha-Outfit für Mike fand. Damit konnte ich aufräumen, es war etwas anderes, ich fand es unterhaltsam. Doch leider hielt der Spaß nicht lang, denn die Batterie der Rüstung war schnell alle und so fühlt man sich ein bisschen wie in einem Mobile-Game in dem man jedes Power Up nur kurz hat. Fehlte eigentlich nur noch die Aufforderung 0,99€ zu zahlen, um die Batterie aufzuladen.

ZHeores Xbox One

Ladebildschirme. Klar gibt es die, für den Inhalt des Spiels sind sie aber deutlich zu lang…

Positiv anmerken kann ich die Musik. Auch wenn meine bessere Hälfte die ätzend fand, war es mein Geschmack. Aber Dubstep gefällt bei Weitem nicht jeden und irgendwie mag die Musik nicht ganz so recht zu dem Stil des Spiels passen. Sie ist toll, aber offenbar reichte es nur für 2-3 Tracks und andere Musik hätte hier vermutlich besser gepasst. Außerdem hört die Musik im Ladebildschirm für etwa 5-10 Sekunden auf zu spielen, wenn das Level fast fertig geladen ist. Beim ersten Mal hatte ich den Eindruck, das Spiel sei einfach abgestürzt, da sich in dem Moment auch nichts auf dem Fernseher bewegte.

Für Achievementjäger ist hier auf jeden Fall noch ein bisschen Herausforderung da. Da Spiel in allen Schwierigkeitsgraden abschließen, das Spiel mit beiden Charakteren abschließen, das Spiel abschließen, ohne getroffen zu werden oder auch ohne ein Medikit zu nehmen. Dann nochmal das Spiel im Coop-Modus abschließen. Man muss das sowieso schon eintönige Spiel also ein paar mal durchspielen, um die Gamerpunkte auf 100% zu bringen. Aber sicherlich gibt es nicht wenige, die das machen werden. In meinen Xbox Live Freunden scheint aber jeder genauso weit gespielt zu haben wie ich und dann wurde das Spiel beendet und die wieder angerührt.

Fazit

Das Spiel bietet definitiv Unterhaltung. Die Frage ist nur für wen. Für jemanden, der sich abwechslungsreiches Level-Design und Gameplay wünscht auf jeden Fall nicht. Jemand der Details liebt? Vielleicht auch nicht unbedingt, wobei der Hintergrund der Levels deutlich aufwändiger designt wurde und deutlich abwechslungsreicher ist, als das eigentliche Level. Wer Dungeon Crawler mag und einfach nur metzeln will, findet hier vielleicht sein Spiel. Aber ich bin mir ehrlich gesagt unsicher.

Das Spiel ist nicht schlecht per se. Aber es scheint mir uninspiriert. Es hat Potential und auch die selbstironische Art ist ziemlich erfrischend. Zwischendurch musste ich definitiv lachen oder fand einige Dinge niedlich. Aber ich kann euch verraten, dass das Spiel in dem Moment von der Xbox One deinstalliert wird, in dem ich den Veröffentlichen-Button dieses Beitrages drücke. Denn die 5,1GB die Zheros verbraucht, sind mir ehrlich gesagt zu viel, da ich nur die 500GB Variante der Xbox One habe. Schade, aber kann man nichts machen. Von mir gibt es an der Stelle also keine wirkliche Download-Empfehlung. Nicht nur, weil ich das Spiel nicht so toll finde, sondern auch weil ich sehe, dass jeder meiner Xbox Live Freunde an derselben Stelle aufgehört hat wie ich und das spricht eigentlich schon eine deutliche Sprache.

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