Dieser Beitrag wurde vor mehr als 7 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.
Als Pokémon-Trainer durch die Welt streifen. Der Traum vieler meiner Altersgenossen, denn wir wuchsen mit dem Anime und den Spielen auf. Die moderne Welt macht es möglich und so sitzen seit einiger Zeit die Entwickler des Augment-Reality-Games Ingress zusammen mit der Pokémon Company daran, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Genau, Pokémon GO ist endlich da und ich hab es mir mal kurz angesehen.
Mittlerweile ist Pokémon GO offiziell draußen. Zum Wochenrückblick.
So richtig verfügbar ist es bisher noch nicht überall, Deutschland ist zum Beispiel zumindest bei Android noch außen vor, laut meiner Twitter-Timeline lässt es sich bei iOS allerdings bereits regulär herunterladen – bei Einigen. Aber für Android gibt es Quellen, von welchen man sich die Installationsdatei ziehen kann und somit konnte ich es mir dann auch ansehen. Der Login war schon mal holprig, denn ich konnte zwar einen Pokémon-Account anlegen, allerdings mich nicht mit diesem einloggen. Trotz Bestätigungsmail (welche im Spam landete), ist die Pokémon Company sich sicher, meine Zugangsdaten sind falsch. Eine Anfrage zur Neuzusendung besagt, dass die E-Mail-Adresse, an welche die bestätigte Bestätigungsmail ging, nicht im System vorhanden ist. Ok, saurer Apfel, dann halt der Login über Google. Ich hoffe ja, dass ich das später, beim Wechsel zum iPhone, noch migrieren kann. Sollte ich es überhaupt solange spielen.
Begrüßt wird man von Dr. Willow, der einem den gleichen Kram sagt, den man schon von allen Pokémon-Professoren kennt, die einen in den Spielen begrüßen. Man wählt sein Aussehen in einem sehr begrenzten Charaktereditor und legt seinen Namen fest. Danach stehen Glumanda, Schiggy und Bisasam neben einem. Greift man eines an, muss man es fangen und hat seinen Starter. Natürlich Glumanda, wen auch sonst? Bei mir war dann direkt in der Nähe ein Taubsi. Man stellt sich auf einen aufregenden ersten Kampf ein, an dessen Ende man sein Cappy nach hinten dreht, lässig und zeitgleich aufgeregt einen Pokéball aus der Tasche zieht und dann das Taubsi gefangen an. YEAH!
Naja, so ist es aber nicht. Glumanda schlummert seelenruhig in seinem Pokéball und Taubsi starrt mich dumm an. Ein Pokéball prangert in der unteren Mitte des Displays. Wir wissen, wie wir Glumanda gefangen haben und probieren es bei Taubsi. Mist, verfehlt! Nach dem zweiten Versuch treffe ich Taubsi und es ist gefangen. Yeey? War jetzt nicht so aufregend. Anyway, auf dem Weg zur Arbeit gibt es sicherlich noch mehr zu tun. Zumindest auf dem letzten Stück, die erste Hälfte passierte genau nichts, ausgestiegen vibriert allerdings mein Telefon und ein Traumato steht neben mir. Jetzt gibt es aber sicher einen Kampf, schließlich war Taubsi nur ein Übungspokémon, oder? Nope. Auch hier wieder, einen Pokéball geworfen, das Ding ist drin.
Das gleiche dann nochmal bei Taubsi und Quapsel. Immerhin bekomme ich eine Medaille für 5 gefangene Pokémon. Whoopdidu… Auf dem Weg zur Arbeit gibt es viele Arenen, eigentlich ist jeder Bahnhof eine solche. Rein darf ich noch nicht, schließlich muss ich dafür auf Level 5 sein bin aber erst auf Level 2, später 3. Genau, man selbst levelt – die eigenen Pokémon scheinbar nicht. Zumindest steht nirgends ein Level für die Pokémon. Trainieren und leveln der eigenen Pokémon scheint also komplett zu fehlen. Meiner Meinung nach mitunter der wichtigste Aspekt, damit Pokémon auch wirklich Spaß macht. Ebenso auf dem Weg sind auch Pokéstops. Hier kann man sich Items gratis holen, denn die Preise im Shop sind gepfeffert. So zahlt man zum Beispiel 0,99€ für 20 Pokébälle. In den Pokéstops bekommt man allerdings immer 3-4 auf einmal. Einmal bekam ich sogar ein Pokémon-Ei.
Stellt man sich also nicht vollkommen untalentiert an, sollte man gratis durch das Spiel kommen. Zumindest sieht es derzeit so aus. Es wird sicherlich noch so einiges geben, womit man zum Kauf anregen will. Pakete gibt es hier übrigens bis 99,99€. Irgendwer wird sich schon finden, der das zahlt. Arenen und Pokéstops sind übrigens aus Ingress selbst, denn hier hat man sich eine enorme Basis mit Portalen aufgebaut, welche irgendwelche Sehenswürdigkeiten wie schicke Graffitis, Skulpturen oder sonstiges sind. Je größer, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass es statt eines Pokéstops eine Arena ist, wie es scheint.
Kurzfazit zu Pokémon GO
Der erste Eindruck von Pokémon GO ist zwiegespalten. Einerseits ist es schon enorm cool, endlich auch mal unterwegs Pokémon fangen zu können, andererseits scheint die Umsetzung nicht wirklich von der Pokémon Company zu kommen. Dazu unterscheidet sich zu viel vom eigentlichen Pokémon. Abschließend kann ich dazu nichts sagen, schließlich hatte ich noch nicht viel Zeit damit, aber der erste Eindruck ist so nüchtern, wie ich es erwartet habe. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze entwickelt.
Auf jeden Fall hat Pokémon GO eine Gemeinsamkeit mit Ingress, die nicht von der Hand zu weisen ist: Der Akkuverbrauch. Auf dem etwas 30-Minütigen Weg zur Arbeit hatte ich das Spiel etwa 10 Minuten aktiv, mein Akku raste mal eben auf 53% runter. Normalerweise komme ich auf etwa 90%, auf dem Weg zur Arbeit. Das Display ist hierbei nicht kürzer an, nur sind dann eben Twitter, Instagram oder mein Feedreader im Vordergrund. Dadurch, dass permanent per GPS gefunkt wird, um den Standort zu ermitteln, ist das aber eben auch kein Wunder.
Herunterladen könnt ihr euch bei Verfügbarkeit Pokémon GO im Play Store (solange es nicht offiziell verfügbar ist, über APK Mirror – Danke Lars!) oder im Apple App Store. Eine Windows-Version ist nicht geplant, was aber weniger überraschen dürfte.
Update: Der gute @injured_dreams hat mir eine kleine Anleitung zukommen lassen, wie man als iOS-Nutzer schon jetzt in Deutschland in den Genuss kommen kann. Hierfür braucht man einen PC/Mac mit installiertem iTunes.
Einfach die australische iTunes-Seite für Pokémon GO aufrufen. Dann oben bei »Already have iTunes? Click I Have iTunes to open it now.« auf den grauen »I have iTunes«-Button klicken. Dann öffnet sich iTunes und man muss sich wohl nochmal einloggen, bzw. einen australischen Account erstellen. Legitime Daten angeben (Hier hilft ein Maps-Dienst der persönlichen Wahl) und los geht’s. Als Beweis, dass es klappt, bekam ich noch einen Screenshot: