Dieser Beitrag wurde vor mehr als 6 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.
Morgen, am 19. September, ist der offizielle Termin, an dem sich alle iOS 11 herunterladen können. Mit dem Beta-Programm kann man allerdings bereits seit dem 13.09. die so genannte Golden Master Version von iOS 11 aus seinem iOS-Gerät testen. Das habe ich mal getan, um ein paar Worte dazu schreiben zu können und um euch bei der Frage zu helfen »Sollte ich auf iOS 11 updaten?«.
Das Update ging erfrischend einfach von der Hand. Für mich selbst ist es das erste großes iOS Update, da das iPhone 7 bereits mit iOS 10 ausgeliefert wurde und davor hatte ich bekanntermaßen noch keines. Nach wenigen Minuten war das Update also durch und ich konnte mit der Erkundung beginnen. Auf den ersten Blick wirkt erstmal nicht so viel neu und man findet eher Detailverbesserungen, was durchaus positiv zu bewerten ist. Die Animationen gehen deutlich angenehmer von der Hand und sehen hübscher aus als vorher und auch ansonsten scheint das Gerät nochmal eine Spur schneller geworden zu sein.
Kleinere Startschwierigkeiten
Innerhalb der einen Woche hatte ich keinerlei große Schwierigkeiten. Allerdings muss man definitiv anmerken, dass die ersten 1-2 Stunden etwas holprig waren, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Animationen ruckelten leicht und manche Dinge kamen erst verzögert. Aus Erfahrungen mit anderen Systeme kenne ich es allerdings, dass die erste Zeit im Hintergrund noch einiges rödelt und sich selbst optimiert, das war auch scheinbar bei iOS 11 der Fall. Mittlerweile läuft alles so flüssig wie vorher und gefühlt ein bisschen schneller.
Das einzige, was mir jeden Tag negativ auffällt, wird für die meisten recht irrelevant sein, da sie die Funktion einfach nicht kennen. Hat man ein iPhone mit 3D-Touch (also ein iPhone 6s oder 7), dann fällt die Geste zum schnellen wechseln zwischen Apps weg. Hier konnte man vorher auf den linken Displayrand draufdrücken und der Task-Switcher öffnete sich. Das fehlt mir persönlich sehr, da ich das zweimalige Drücken auf den Home-Button als deutlich langsamer empfinde.
Kleine große Änderungen
Auf den ersten Blick ändert sich nicht viel, das hatte ich ja schon erwähnt. Es gibt aber durchaus kleinere Änderungen, welche teilweise einen großen Unterschied machen. Eine kleinere Änderung ist zum Beispiel der Sperrbildschirm, welcher jetzt ein Doppelleben führt. Will man sich die Benachrichtigungen anzeigen lassen, indem man von der oberen Kante wischt, dann kriegt man den Sperrbildschirm wieder zu sehen. Die Funktionen sind ähnlich, an das neue Verhalten dieser Ansicht muss man sich aber erstmal gewöhnen. Optisch hat sich auch der eben erwähnte Task-Switcher verändert. Hier fehlt jetzt die Karte, welche den Startbildschirm anzeigt – dafür kann man jetzt einfach überall ins Leere hin tippen, um wieder zu diesem zu gelangen. Die Bedienung wird dadurch deutlich schneller.
Die Kamera und Bilder wurden auch überarbeitet. Die wichtigste Änderung ist hier wohl das neue Format. Statt in JPEG speichert iOS 11 die Fotos im neuen Format HEIF. Das sorgt dafür, dass die Bilder genauso aussehen wie vorher, allerdings (je nach Motiv) 40-50% weniger Platz verbrauchen. Das gleiche gilt auch für Videos und HEVC. Auch hat Apple so die Möglichkeit die Live-Fotos etwas zu erweitern. Hieraus kann man jetzt GIFs erzeugen (die Fotos-App kann jetzt auch GIFs anzeigen), die sich wiederholen oder an den Boomerang-Effekt von Instagram erinnern. Auch ein ähnlicher Effekt wie bei einer Langzeitbelichtung ist möglich. Ebenso kann die Kamera und der Safari in iOS 11 jetzt QR-Codes lesen. Außerdem kann Siri jetzt einiges mehr und klingt sehr viel menschlicher als vorher.
Größere Änderungen im Alltag
Zwei Dinge werden relativ schnell auffallen, welche komplett anders daher kommen. Das eine ist das Kontrollzentrum, welches ja gefühlt in jeder iOS-Version eine größere Veränderung bekam. In iOS kamen mehrere Seiten dazu und ich persönlich fand die Lösung ähnlich schrecklich, wie die Optik. Zumindest die Optik ist nach wie vor fragwürdig (Siehe Foto oben), aber man gewöhnt sich dran. Dieses ist jetzt wieder auf einer Seite und füllt bei Bedarf den gesamten Bildschirm. Warum bei Bedarf? Weil man dieses erstmalig selbst anpassen kann – zumindest kann man ein paar Schalter hinzufügen, ein bestimmter Bereich ist leider weiterhin fest definiert. Im Alltag gefällt mir das neue Kontrollzentrum allerdings um einiges besser und ist der Version aus iOS 10 deutlich überlegen.
Ebenso wurde der App Store komplett überarbeitet. Nicht nur das Icon ist neu, die gesamte App wurde von Grund auf neu aufgebaut. Meine neue Lieblingsfunktion ist die Heute-Ansicht. Hier wird jeden Tag von Apple etwas in den Fokus gerückt. Hintergründe oder Tipps zu einer bestimmten App der einem Spiel, die App und das Spiel des Tages und eine Sammlung von Apps zu einem bestimmten Thema. Jeden Tag aufs Neue und man kann auch getrost einige Tage zurückscrollen. Ich hab dadurch schon die ein oder andere App entdecken können und sehe das somit sowohl aus Nutzersicht, als auch aus Entwicklersicht als extrem nützliches Feature. Ansonsten wurde der gesamte App Store in iOS 11 neu gestaltet und ist bequemer zu bedienen. Außerdem gibt es erstmals in iOS eine Dateien-App.
Fazit nach fast einer Woche
Ich persönlich finde das Update durchaus gelungen. Wenn man von der fehlenden 3D-Touch Geste für das wechseln von App absieht (was vermutlich dieser Monstrosität namens iPhone X zu verdanken ist), empfinde ich das Update als sehr angenehm. Ich habe hier jetzt nur die Oberfläche angekratzt. Gerade Nutzer eines iPads haben mit Drag and Drop und vielen anderen Funktionen ein riesiges Update bekommen, welches es auch dringend nötig hatte. Auf dem iPhone wurde iOS 11 einfach verbessert. Keine bahnbrechenden Neuerungen, aber wenn wir ehrlich sind, braucht es diese heutzutage auch nicht mehr. Dafür viele Detailverbesserungen. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann die auf der offiziellen iOS 11 Seite tun.
Im Alltag gab es sonst nichts negatives anzumerken. Die Akkulaufzeit ist gefühlt ein kleines bisschen gestiegen, aber das kann man nach einer Woche noch nicht wirklich sagen. Zu bedenken ist an der Stelle, dass die ersten 1-2 Tage der Akku immer mehr beansprucht wird. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Update und kann ein Update empfehlen. Tut euch aber vielleicht den Gefallen und wartet 1-2 Tage ab, ob es irgendwie eine größere Welle an Problemen gibt. Das kann immer passieren, egal wie gut Software getestet wird. Apple ist in solchen Situationen allerdings immer recht fix bei der Behebung der Fehler.
Wenn ihr noch Fragen habt, bevor ihr updaten wollt. könnt ihr gerne die Kommentarfunktion unter dem Beitrag dafür nutzen.