Mimimi! Google hat einen neuen Dienst gestartet!

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Ihr Techies nervt manchmal. Klar ich bin auch einer, aber genau deswegen, darf ich mich auch mit guten Recht aufregen. Wer die letzten Tage in der Techwelt nicht mit ein paar Taschentüchern und einem Foto von Galaxy S4 auf dem Klo verschwand, wird sicherlich den Untergang vom Google Reader mitbekommen haben. Bis zum 01.07. Soll er eingestellt werden. In einigen Ländern bricht bereits Anarchie aus und im weißen Haus, wird seit Tagen beraten, wie das Leben weiter geht und dann kommt Google einfach mit Keep.

Frechheit. Wie können die einen Dienst einstellen und den nächsten hinterher schieben? Wie können die sich raus nehmen nur 4 Monate vor der Einstellung vom Google Reader bescheid zu sagen? Es gibt doch gar keine Alternativen und als Blogger ist man nun aufgeschmissen! Der RSS-Feed wird untergehen und überhaupt, man kann Google nicht mehr vertrauen!

Klingt bescheuert? Meine Meinung. Aber so sieht die Welt der Techies gerade aus. Man hetzt gegen Google wegen eines Dienstes, der womöglich nicht einmal ersatzlos gestrichen wird. Wegen eines Dienstes, für den es 100 Alternativen gibt, die gerade mit Hochdruck daran arbeiten, der nächste Google Reader zu werden. Und das Umsteigen ist denkbar einfach. Denn man kann alles immer direkt importieren. Aber die Techwelt liegt in Trümmern.

Jetzt kam Google um die Ecke, um uns den Dienst Google Keep vorzustellen. Eine kleine Notizapp, die man am Rechner auch innerhalb von Google Drive nutzen kann. Etwas, was viele an Android bemängelt haben? Es gibt keine interne Notizapp. Jetzt gibt es eine und es ist falsch. Weil: Es könnte ja eingestellt werden. Man könnte ja alle Daten verlieren. (Nebenbei: Die Daten vom Google Reader kann man exportieren. Man verliert nix).

Jedes Jahr macht Google einen Frühjahrsputz. Ist nichts Neues. Ist nichts Besonderes. Nur trifft es diesmal einen Service der zwar genutzt wird, sich aber offensichtlich nicht rentiert. Ich nutze den Google Reader auch täglich. Zuhause, auf Arbeit, unterwegs, manchmal in Träumen. Aber hey, es sind noch ein paar Monate und wenn wir eines gelernt haben dann, dass wenn ein Service geht, kommen 500 neue, wovon 3-5 besser sind und 1-2 sich etablieren.

Für Google Keep gibt es im Wesentlichen also zwei große Angriffspunkte. Einmal, es ist eine Notizapp und sowas gibt es schon und zum Anderen, es wird eh wieder gelöscht. Och Leute. Erst meckern, dass es keine Googleeigene Notizapp gibt und nun meckern, weil es schon so viele gibt? Google Keep ist kein Evernote. Es ist weit rudimentärer und das ist für mich der Grund, warum ich davon ausgehe, dass es es im Gegensatz zu Evernote auch nutzen könnte.

Niemand zwingt euch, neue Sachen zu probieren. Niemand zwingt euch, sie zu nutzen. Aber wenn ihr etwas aus total sinnlosen Gründen nicht nutzen wollt, dann lasst es doch einfach, aber unterbrecht dafür nicht das Abendprogramm und verkündet es auf großer Welle. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, aber das ist nur noch sinnlose Hetze.

Ich weiß nicht, ob ich Google Keep nutzen werde. Ich denke für öfters, dass mir eine einfache Notizapp für Android fehlt. Die hab ich nun, also mal schauen. Aber ich werde einen Teufel tun und es für tot erklären, bevor es überhaupt 24 Stunden verfügbar ist. Aber ich bin ja auch kein Experte, wie die meisten Anderen.

Ein Kommentar

  1. Absurd, dass die Leute ihre Daten einem Dienst anvertrauen, der die Sachen bitteschön für lau hosten soll…und sich dann wundern, wenn der Dienst irgendwann schließt. Was ist das denn für eine gierige Einstellung? Das hat nix mit Techie oder nicht zu tun, das ist diese nervige „ich will alles sofort und kostenlos“-Mentalität. Die dafür sorgt, dass die großen Tiere ihr Geld mit eher unschönen Dingen verdienen (Datenhandel, teilweise zwielichtige Werbung).

    Ich hoste einfach Tiny Tiny RSS. Kostet mich fast nichts und wird ganz sicher nicht in absehbarer Zeit geschlossen. Vielleicht mache ich mein TT-RSS bald auch für andere Nutzer verfügbar.