Game Boy Zero – Raspberry Pi Gameboy mit SD-Card Reader

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Einige meiner Leser werden den originalen Game Boy vermutlich noch nie live zu Gesicht bekommen zu habe. Der Großteil dieser Leser wird sich sicherlich fragen, was daran so toll war. Monochromes Display, keine Hintergrundbeleuchtung und klobig war das Ding auch noch. Dennoch haben wir damals damit viele viele Stunden verbracht. Hätte es im Gameboy einen Zähler gegeben, hätte dieser vermutlich aufgrund der Hardware-Beschränkungen nicht einmal ausgereicht, um meine Zeit wirklich zu erfassen. Wie dem auch sei, ich trauere der Technik jetzt nicht so sehr hinterher, finde es aber durchaus beeindruckend, wenn Leute aus dem alten Gerät noch etwas heraus holen können.

Gameboy Zero - Raspberry Pi - Custom Cardridge

Links der Game Boy Zero, rechts der Game Boy Classic. Aufmerksame Leser sehen den Unterschied ;)

Was natürlich zuerst auffällt, ist das deutlich größere Display, welches nicht nur hintergrundbeleuchtet ist, sondern auch farbig. Bei der Auflösung dürfte sich nicht viel getan haben, schließlich hat das Display selbst nur 320×240 Pixel. Fast schon schade, denn ehrlich gesagt tut mir die niedrige Auflösung beim Nintendo 3DS bereits weh, hier wäre es wohl hart an der Schmerzgrenze. Die weiteren Modifikationen ergeben aber durchaus Sinn.

Aus einem alten Nintendo Controller wurden kurzer Hand die A- und B-Taste geklaut und als X und Y in den Game Boy Zero gesteckt. Warum? Weil man darauf nicht nur Game Boy Spiele laufen lassen kann, sondern auch Super Nintendo und Co. Die R- und L-Taste auf der Rückseite stelle ich mir recht unergonomisch vor, aber die Art wie es gelöst wurde, finde ich super. Hier wurden einfach alte Schraublöcher verwendet, um dort dann kleine Buttons unterzubringen. Somit hat das Gehäuse des Geräts nur minimale Modifikationen erfahren müssen.

Gameboy Zero - Raspberry Pi - Custom Cardridge open

Eine SD-Karte in einer ganz normalen Game Boy Cardridge. Ebenso einfach wie genial…

USB zum Daten übertragen und Micro-USB, um den 2.000mAh Akku zu laden, sind natürlich auch mit an Bord. Ebenso finden sich in der Akkuklappe noch zwei weitere USB-Ports, wovon einer allerdings mit einem Bluetooth-Empfänger blockiert ist. Auch finden sich hier noch Buttons, mit denen man das Display kalibrieren kann. Besonders stolz ist der Bastler allerdings auf seinen SD-Karten Leser. Denn dieser ist nicht einfach nur ein Schlitz im Gehäuse, sondern eine umgebaute Cardridge für den Game Boy.

Hier wurde einfach ein SD-Kartenadapter eingebaut, welcher Micro SD-Karten schlucken kann. Ein paar Kontakte verbunden und diese werden dann direkt in den alten Slot geschoben. Der Raspberry Pi empfängt das Signal und die aufgespielte Software liest die Daten der SD-Karte aus. Genial einfach und man hat wirklich das Gefühl, als hätte man es mit einem Game Boy zu tun.

Da solche Berichte immer nur halb so cool mit Bildern sind – wovon es übrigens noch mehr auf imgur gibt – habe ich natürlich noch ein Video für euch:

2 Kommentare

  1. Also, ich bin begeistert, wie die Technik vom Game Boy so ausgeschöpft wurde und dadurch auch, eine viel bessere Grafik die Spiele zeigen. Wenn es den Game Boy auf dem Markt geben würde, würde ich ihn mir sogar kaufen. Damals haben wir den Game Boy geliebt und jede freie Minute damit gespielt. Dank, dass ich euch Kinder immer an Technik herangeführt habe, seid ihr das geworden was ihr heute seid und habt eure Hobbys sogar, teilweise zum Beruf gemacht.

  2. Hihi, ich kenn‘ den sogar noch. Unsere Eltern hatten damals 2 für meinen Bruder und mich gekauft, als wir zum Urlaub an die Nordsee gefahren sind. Das Wetter war soooo schlecht, dass unsere Eltern und wir Kinder uns regelmäßig drum stritten.
    Eigentlich ein Unding, den umzurüsten. Meiner existiert sogar noch irgendwo … aber das Display ging am Ende nur noch streifenweise.
    LG, Tina