Blocksatz im Internet sicher verwenden – Hyphenator

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Vor 1½ Jahren schrieb ich mal einen Beitrag über Blocksatz, der darauf aufmerksam machen sollte, dass Blocksatz im Internet schlichtweg unschön ist, da dort unter Umständen riesige Lücken entstehen. Leider dennoch oft benutzt und deswegen war der Titel damals »Blocksatz im Internet – Eine immer wieder wiederholte Sünde«. Bis heute hat sich weder an der Situation der Silbentrennung geändert, noch die Häufigkeit von Blocksatzeinsatz. Um den »Designern« und euch das lesen einfacher zu machen, möchte ich euch heute Hyphernator vorstellen.

Es lässt sich nicht leugnen, dass Blocksatz in bestimmten Bereichen zu einem schöneren Gesamtbild verhilft, allerdings fällt hier das Internet im Normalfall weg, denn die Silbentrennung beherrscht auch heute noch leider kein Browser von Haus aus. Der Grund dafür ist mir zwar schleierhaft, aber was soll man machen. Aber was wäre das Internet ohne findige Entwickler? Es gab schon damals, als ich den oben erwähnten Beitrag geschrieben habe, ein kleines JavaScript, welches dabei behilflich sein kann, Blocksatz ordentlich darzustellen.

Damals gab es 3 Sprachen. Deutsch, Englisch und Französisch, was für die meisten sicherlich ausreicht, ich habe es aber immer wieder verpennt, zu bloggen. Mittlerweile gibt es 39 Sprachen und somit ist es eigentlich wirklich einsetzbar. Die Sprache der Website erkennt das Script selbst, wenn man eine ordentlich gecodete Website hat, bei der nach dem DOCTYPE der HTML-Tag mit der Sprache versehen wird (<html lang=“de“>). Andernfalls fragt Hyphenator nach. Zumindest beim Bookmarklet, welches das eigentlich Interessante für mich daran ist.

Hyphenator ist nicht nur für Webdesigner verfügbar, um eingebaut zu werden, sondern insbesondere für Nutzer, die vergeblichst versuchen eine Seite mit Blocksatz zu lesen, von Textlücken allerdings davon abgehalten werden. Um das Bookmarklet zu speichern, zieht einfach folgenden Button in die Lesezeichenleiste:

Hyphenator Bookmarklet

Wenig überraschend dürfte sein, dass sich Hyphenator durch einen Klick aktivieren lässt und dann die Silbentrennung einschaltet. Auf dem Wishu-Blog reicht ein Klick, da die Sprache im Code festgelegt ist, sonst folgt noch ein zweiter und gegebenenfalls das Tippen des Ländercodes. Hyphenator versucht die Sprache zwar selbst zu erkennen, das klappt aber leider nicht immer zu 100%.

Für Webdesigner gibt es natürlich auch noch die Hyphenator.js, die sie in ihre Website einbauen können, damit sich der Besucher diesen unnötigen Schritt sparen kann. Wer jetzt kommt mit »Ey, aber dann geht das ja nicht ohne JavaScript!einself!« hat zwar recht, aber na und? 1. Ist es in der heutigen Zeit arg unwahrscheinlich, dass es allzu viele Menschen ohne aktiviertes JavaScript gibt und wenn sind sie an ein unfunktionales hässliches Internet gewöhnt und 2. Hat man dann den Blocksatz als JavaScript abzulegen, sodass Nutzer ohne aktiviertes JavaScript Flattersatz (linksbündiger Text) haben und keinen Blocksatz.

Meine Hoffnung ist nach wie vor, dass Webdesigner den Einsatz von Blocksatz sein lassen, aber gestern habe ich in einem Gespräch erst wieder gemerkt, dass die wenigstens den Fehler einsehen. Deswegen ist die zweite Hoffnung, dass sie wenigstens Hyphenator nutzen, um eine Silbentrennung auf ihrer Website zu aktivieren, damit der Blocksatz besser lesbar wird.

Hyphenator.js Projektseite

4 Kommentare

  1. Ok, du hast einen Artikel daraus gemacht – sehr schön. Wir hatten es gestern ja schon mal davon (bei Ricarda).
    Nun mach ich mich ans Werk und baue das in meinen Block-Satz-Blog ein. Das entsprechende WordPress-Plugin hat nicht funktioniert, also mach ich es mir mit der Hand ;-)

    • Dann kann man sich bei dir ja in Kürze auf ein verbessertes Schriftbild freuen. ;)

  2. Interessantes Projekt. Habe das Bookmarklet natürlich auch gleich hier ausprobiert, sah auf den ersten Blick gut aus, aber es hat den Bereich des Kommentarformulars zerrupft. Der war damit unbrauchbar und nur nach einem Reload wieder wie gewohnt zu sehen. Das scheint sich mit dem IntenseDebate-Script zu beißen, sollte man als beim Einsatz bedenken.

    • Das Bookmarklet wirkt auf jeden Bereich, das stimmt. Somit kommt es bei einigen Dingen zu Fehlern, da nicht Alles damit umgehen kann. Im Idealfall lässt man Hyphenator nur auf Bereiche wirken, die auch Blocksatz haben. Das kann man beim Einbinden des Skripts in die Seite gut selber bestimmen.
      Das Bookmarklet ist quasi ein kleiner Notnagel, wenn die Seite nicht wirklich lesbar ist.