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Einige der neuen Begriffe für die Xbox Series X betreffen die Gamer unter uns nicht direkt, aber wir werden die Auswirkungen spüren – Wie bei Variable Rate Shading (Kurz VRS). Hiermit können Entwickler ihre Spiele deutlich optimieren, ohne dass ein optischer Unterschied für den Spieler sichtbar wird, obwohl im Hintergrund so einiges passiert. Doch was ist Variable Rate Shading?
Hierbei handelt es sich um eine relativ neue Technik, die einiges Gemeinsam mit dem bereits bekannten Level of Detail (Kurz LoD; deutsch: Detailgrad). Bei LoD werden Objekte, welche nicht so nah am Spieler dran sind in niedrigerer Qualität dargestellt, weil man in der Theorie die Details auf diese Entfernung gar nicht ausmachen kann. So werden bei einem Baum in der Ferne die Blätter als ein ganzer Bereich dargestellt, wenn man allerdings näher kommt, dann werden die Blätter heutzutage detailliert und einzeln angezeigt und animiert.
Bei Variable Rate Shading ist das Ganze noch ein bisschen weiter gedacht. Hier werden nicht die Objekte in weiter Ferne mit niedrigerem Detailgrad dargestellt, sondern auch Bereiche des Bildschirms, die einfach keine hohe Detailliertheit benötigen. Ein Beispiel wäre ein Rennspiel, bei dem es wichtig ist, dass das Auto und der sichtbare Bereich in den man fährt immer in voller Qualität dargestellt wird. Bereiche Links und rechts oder hinter einem sind aber sowieso bereits durch Bewegungsunschärfe nicht so detailliert.
Das Problem? Diese Bereiche erfordern dennoch genauso viel Rechenleistung wie wenn keine Bewegungsunschärfe vorhanden wäre. Und hier kommt Variable Rate Shading ins Spiel. Über diesem Absatz habe ich ein Bild eingebunden, welches direkt aus einem Beitrag von NVIDIA kommt, welcher das Thema näher beleuchtet und mein oben genanntes Beispiel aufgreift.
Die blauen Bereiche werden im vollen Detail berechnet und dargestellt, weil das der wichtige Bereich ist. Bei den grün markierten Bereichen lässt der Detailgrad bereits etwas nach, da die Bewegungsunschärfe hier bereits einen Teil des Detailgrads unnötig macht. Im gelben Bereich ist noch weniger Detail notwendig. Weiter geht es mit rot und lila, welche am Ende nur noch ein etwa ein Viertel der Leistung benötigen, der vorher notwendig wäre.
Doch was bringt Variable Rate Shading nun?
Das ist alles schön und gut, aber was bringt uns das als Gamer? Erstmal nichts, außer dass die Konsole weniger Leistung für das Dargestellte benötigt. Für die Entwickler der Spiele bedeutet es aber, dass sie für den blauen Bereich im Bild nun sehr viel mehr Rechenleistung übrig haben und das Auto und die Bereiche in der Ferne nochmal deutlich detaillierter berechnet und dargestellt werden können. So könnte man z.B. das Level of Detail, welches ich am Anfang des Beitrages erwähnte, wieder hochschrauben und hätte im gesamten ein deutlich detaillierteres Bild.
Ein weiteres Beispiel wären auch Zwischensequenzen, bei dem der Hintergrund unscharf dargestellt wird (Tiefenunschärfe), wodurch die Nahaufnahmen der Charaktermodelle deutlich detaillierter sein könnten. Schaut man sich z.B. das Beitragsbild oben aus Hellblade 2 an, dann sieht man im Hintergrund diverse Personen. Durch die Tiefenunschärfe sind diese allerdings nur schwer zu erkennen. Durch Variable Rate Shading kann man hier den Detailgrad drastisch reduzieren und diese gewonnene Leistung auf die Person im Vordergrund angewendet werden.
Natürlich müssen Entwickler das implementieren, aber das muss nicht unsere Sorge sein. Wir können uns darauf freuen, dass zusätzlich zur deutlich leistungsfähigeren Grafik der Xbox Series X auch noch mehr daraus geholt werden kann. Dadurch werden die 12 TFLOPS an Grafikleistung indirekt nochmal deutlich besser und wir haben auf viele Jahre sehr viel Spaß an der neuen Grafik der neuen Konsolengeneration.
Sehr interessant und perfekt für mich Noob erklärt, vielen Dank 👍
Ja, die neuen Konsolen habe ja jetzt schon so scharfe Grafik, dass ich richtig gespannt bin auf die Grafikleistung von der Xbox Series X.
Bald werden wir die Spiele von real und animiert gar nicht mehr unterscheiden können.
Was ich aber fantastisch finde, umso realer desto besser.😃👍
Jop. Bereits heute hat man ja schon ab und an kurz Momente, in denen man sich nicht sicher sein kann, ob man gerade ein Spiel oder einen Film sieht, wenn man es z.B. nur mit einem flüchtigen Blick sieht. Schaut man näher hin, dann erkennt man Ungereimtheiten im Bild, die meist mit der Beleuchtung zu tun haben. Da setzt die neue Konsolengeneration aber mit Raytracing auch an. Da kommt die Tage noch ein Beitrag zu :)