Sind TagClouds noch sinnvoll?

Dieser Beitrag wurde vor mehr als 13 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.

Jeder der sich ein bisschen im Web auskennt, kennt sie. Diese kleinen – manchmal auch sehr großen – scheinbar sinnlosen, Ansammlungen von Wörtern. Manche kleiner oder auch blasser dargestellt, manche größer und gesättigter. Die Rede ist von TagClouds.

Mit dem Aufkommen des Trends „Blogs für jedermann“ wurden auch TagClouds immer verbreiteter und beliebter – zumindest bei den Besitzern der Blogs. Doch ergeben diese Wortwolken wirklich Sinn?

Auch dieser Blog hatte früher mal eine TagCloud, doch diese ist mit dem neuen Design schlicht und einfach verschwunden. Damals lediglich, da ich noch keine Zeit hatte diese einzubauen. Doch irgendwie hat nie etwas gefehlt. Mir nicht, meinen Lesern nicht und auch zufällige Besucher scheinen keine Probleme ohne TagCloud gehabt zu haben.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass TagClouds für Blogs nie wirklich Sinn ergeben haben. Die Idee ist nett und manchmal sehen sie echt schick aus, doch welchen Nutzen haben sie wirklich? Ein Blog lebt meist von einem Thema. Somit ist die TagCloud oft nur gefüllt mit ähnlichen Begriffen. Oder aber ein Blog schreibt über Gott und die Welt und die TagCloud hat somit keinen Bezug zu irgendwas. Dann ist der Begriff Google meist sowieso der größte.
Sieht man sich mal den Beitrag von Perun an, welcher mich hierzu inspiriert hatte, dann sieht man an dem Eingangsbild sehr schön, was gemeint ist.

Doch wo ergeben TagClouds denn dann Sinn?

An vielen Stellen sogar. Nehmen wir doch zum Beispiel mal die Blogs. Nein ich widerspreche mir jetzt nicht – ich meine nicht das Frontend. Im Backend von WordPress gibt es einen TagCloud, welche durchaus Sinn ergibt. Sie ist mir gerade erst wieder aufgefallen, als ich ein empfohlenes Plugin installiert habe.

Tagcloud im Backend von WordPress

Diese TagCloud gibt einem wertvolle Hinweise, nach was oft gesucht wird. Gut möglich, dass man gerade nicht genau nach diesem Thema gesucht hat, doch vielleicht hatte man es mal vor und wird so dezent drauf hingewiesen. Oder man spart sich einfach das eintippen eines Suchwortes, da es ja bereits vorgeschlagen wird.

Das zweite Beispiel ist der beliebte Dienst last.fm – ein Dienst um zum Beispiel seine gehörte Musik automatisch mitschreiben zu lassen (scrobbeln) – der eine TagCloud für jeden Benutzer erstellt.

Tag-Cloud von mir bei last.fm

Hier erhält man einen guten Eindruck davon, welche Musik der Nutzer gern hört und sieht so, ob das zu einem selbst es passt. Ob das für jemanden wichtig ist, muss er selbst entscheiden, doch ich finde es ziemlich interessant. Schade hier nur, dass man alles selbst taggen muss und nicht automatisch Tags vergeben werden. Bei eine großen Musiksammlung kann das sehr mühselig sein.

Oder auch Mister-Wong – ein bekannter deutscher Social Bookmarking-Dienst. Hier wird für den eigenen User eine TagCloud zur Verfügung gestellt, damit man schneller seine eigenen Bookmarks durchforsten kann.
Hier spare ich mir allerdings einen Screenshot, da diese TagCloud vertikal angeordnet ist und das den Beitrag nur unnötig in die Länge ziehen würde – abgesehen mal davon nutze ich diesen Dienst nicht mehr.

Sind TagClouds nun tot?

Sicherlich nicht. Wie gesagt, sie machen an manchen Stellen Sinn, doch wenn sie nicht ein wirklich wichtiger Bestandteil eines Designs sind, dann sollten sie zumindest auf den Blogs langsam entfernt werden.

Gerade die flashbasierten TagClouds haben nichts mehr mit dem Mehrwert zu tun, welchen man sich durch eine TagCloud erhofft hat. Zudem lenken diese bewegten TagClouds ziemlich stark von den eigentlichen Inhalten ab.

Was meint ihr?

Mich würde jetzt interessieren, was ihr von TagClouds haltet. Ich für mich habe entschieden, dass sie mir nichts mehr bringen – zumindest nicht auf einem Blog. Haltet ihr sie nach wie vor auf Blogs für sinnvoll? Oder kennt ihr noch andere schöne Umsetzungen von TagClouds?

Ich würde mich über einige Kommentare zu dem Thema freuen.

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3 Kommentare

  1. Hi!

    Meine Meinung zu den Tag-Clouds auf Blogs: Auf der einen Seite sinnlos, weil sie sowieso keiner benutzt, auf der anderen Seite sinnvoll, weil sie ziemlich gut und schnell dem Besucher zeigt worüber denn der Autor hauptsächlich schreibt. Auf last.fm hunderpro sinnvoll, das steht außer Frage. Bist du dort eigentlich angemeldet?

    Gruß,
    Dennis :)

    • Hallo Dennis,

      die Themen eines Blogs erkennt man normalerweise bereits an der Navigation. Und wenn das Themengebiet sehr breit gefächert ist, kann man selbst durch eine TagCloud nur erahnen, was einen erwartet.
      Zudem ändert sich ja auch der Content manchmal. Ich habe zum Beispiel früher auch etwas über Warcraft 3 geschrieben, was in meiner Tagcloud auftauchen würde. Das tue ich heute nicht mehr, und somit würde ich dem Besucher einen falschen Eindruck vermitteln.

      Ja ich bin auf Last.fm angemeldet. Die TagCloud im Beitrag gehört zu mir ;)

      Gruß
      Wishu

  2. Hey Wishu!

    Ja diesen Punkt habe ich nicht bedacht und du hast somit tatsächlich recht, dass die Tag-Clouds recht sinnlos sind :)

    Gruß,
    Dennis