PlayStation 4 Pro und (Slim) vorgestellt – Warum?

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Gestern um 21 Uhr war es endlich so weit. Die lang ersehnte PS4 Neo wurde vorgestellt und heißt PlayStation 4 Pro. Blöder Name, da waren sich gestern auf Twitter alle einig. Doch auf den kommt es ja auch nicht an. Und wo wir gerade bei Namen sind. Die vor kurzem bereits geleakte PS4 Slim heißt einfach nur PS4. Die bisherige Version wird gerade abverkauft und dann einfach restlos ersetzt. Meine Meinung zu dieser Variante kennt ihr ja bereits aus dem eben verlinkten Beitrag. Daher geht es hier in erster Linie um die PlayStation 4 Pro.

PlayStation 4 Pro

Die PS4 Pro ist deutlich größer und sieht aus wie ein großes schwarzes Sandwich… (Bildquelle: IGN)

Kurz noch zur neuen kleineren PS4: Leistungstechnisch ändert sich nichts. Alles bleibt intern beim Alten. Sie wird nur kleiner, leiser und stromsparender (165W statt 250W). Dazu kommt noch eine Aktualisierung auf USB 3.1 statt 3.0 und endlich wird auch ein gescheiter WLAN- (a/b/g/n/ac) und Bluetooth-Chip (4.0 statt 2.1) verbaut. Dafür verliert die kleinere Variante wie auch schon die Xbox One Slim den optischen Audioausgang. Das ist verkraftbar, holt man sich den Sound dank HDMI sowieso meist über den Fernseher und die daran angeschlossene Anlage.

Größer! Schneller! Besser?
Die PlayStation 4 Pro im Überblick

Ja ihr habt richtig gelesen, die PlayStation 4 Pro ist größer als die alte PS4 und sehr viel größer, als die neue PS4. Zum Vergleich: Die alte PS4 hatte eine Abmessung von 274×53×305 mm (Breite×Höhe×Tiefe). Nicht klein, aber immerhin noch kleiner als die Xbox One der ersten Generation. Die neue PS4 ist merklich, aber nicht deutlich kleiner mit 265×39×288 mm unterwegs. Immerhin deutlich flacher. Die PS4 Pro kommt hingegen als ziemliches Schlachtschiff daher. 295×55×327 mm bringt das gute Stück ans Maßband und ist damit nach wie vor flacher und schmaler als die alter Xbox One, dafür aber deutlich tiefer. Das sollte man beim Kauf bedenken.

Mehr Leistung braucht mehr Platz sagt ihr? Stimmt soweit, hier gehe ich aber mal stark davon aus, dass nicht die Technik größer wurde, sondern der Platz im Innenraum. Hier hat Sony den Fehler bei der alten PS4 gemacht, dass zu wenig Platz für die Lüftung vorhanden war, wodurch die Konsole gut und gerne mal extrem laut wird. Hier scheint man sowohl mehr Platz für Lüfter und Luft zu haben, als auch mehr Platz für die Lüftungsschlitze an sich, da jetzt zwei Rillen, statt nur einer vorhanden sind. Ob das wirklich besser wird, muss man sehen. Laut Berichten soll die neue PS4 deutlich leiser sein, obwohl sie kompakter ist. Vielleicht klappt das ja auch bei der PS4 Pro.

Was ist drin?

Die PlayStation 4 Pro unterscheidet sich intern auch weniger von der alten (und neuen) PS4, als bisher angenommen. Der Prozessor bleibt exakt derselbe. Ebenso gibt es nicht mehr RAM. Dafür ist die Grafikeinheit ein gutes Stück performanter geworden. Vorher gab es 1,84 TFLOPS, jetzt gibt es 4,20. Reicht nicht für echtes 4K-Gaming, aber das hat man sicherlich schon erahnen können. Außerdem wurde der interne Speicher vergrößert, 1TB gibt es jetzt, statt 500GB. Der Rest wurde ähnlich wie bei der neuen PS4 verbessert. Neues USB, WLAN, Bluetooth etc. Das war es auch schon.

Was ist nicht drin?

Die große Überraschung ist, dass weder die neue PS4 noch die PlayStation 4 Pro ein UHD Blu-Ray Laufwerk haben. Wer also gehofft hat, wie bei der Xbox One S auch damit 4K Blu-Rays zu schauen, schaut hier leider in die Röhre. Wenn man bedenkt, dass Sony ausgerechnet bei der PS3 damals Vorreiter zu Blu-Ray war und auch aktiv an dem Standard mitentwickelt hat, frage ich mich wirklich was der Grund ist. Man kann nicht 4K bewerben und nur einen Teil liefern. Der Witz kommt aber an sich jetzt, da ich schon bei „einen Teil liefern“ bin.

Die PlayStation 4 Pro bietet kein natives 4K. Natürlich ist die Ausgabe über HDMI 4K. Natürlich kommt beim Fernseher 4K an. Aber berechnet wird es dennoch nicht. Wie auch? Die PS4 Pro ist einfach nicht potent genug, um eine solche Auflösung zu rendern. 2K würden wohl problemlos gehen, denn hier hat man schließlich mehr als die doppelte Leistung im Grafikchip. Aber 4K ist einfach nicht möglich. Was das ganze Trara um 4K eigentlich auch wieder ein bisschen lächerlich und überflüssig wirken lässt. In meinen Augen hätte man sich eher auf bessere Performance und Grafik konzentrieren sollen.

Hier mal eine Vergleichsgrafik zur PlayStation 4 Pro, PlayStation 4 und PlayStation 4 (Slim):

PS4, PS4 Slim und PS4 Pro im Vergleich. (Bildquelle: derStandard)

PS4, PS4 Slim und PS4 Pro im Vergleich. (Bildquelle: derStandard)

Preise und Verfügbarkeit

Hier wird es einerseits spannend, andererseits auch unverständlich. Spannend ist es bei der PlayStation 4 Pro, denn diese kommt für 399€ und hier hatte man mit deutlich mehr gerechnet. Wenn man allerdings bedenkt, wie viele Abstriche man machen muss, dann ist der Preis auch gerechtfertigt. Unverständlich hingegen ist die Sache mit der neuen PS4. Denn diese kostet gerade einmal 100€ weniger und kommt für 299€ auf den Markt. Da muss man sich den Vergleich mit der Xbox One S definitiv gefallen lassen. Denn diese kommt auch für 299€ und kann deutlich mehr.

Die kleinere Variante der PlayStation 4 wird am 16. September erscheinen, also bereits Freitag nächste Woche. Die PlayStation 4 Pro hingegen kommt erst am 10. November und peilt damit noch sauber das Weihnachtsgeschäft an. Bei wie vielen Leuten diese Konsole unter dem Baum liegen wird, darf aber in Frage gestellt werden. Hier muss das Marketing von Sony schon sehr gut sein, denn selbst die PlayStation 4 Pro hat eigentlich nicht viele Vorteile gegenüber der Xbox One S.

Meine Meinung zur PlayStation 4 Pro

Sony war zu schnell. Sie hätten die PlayStation 4 Pro noch nicht bringen sollen oder eben schon letztes Jahr. So ist die komplette Daseinsberechtigung fragwürdig, wenn man mich fragt. Ich weiß, das tut niemand, dennoch sei es erwähnt. Ich habe zuhause die PS4 stehen und sehe absolut keinen Grund, auf die PlayStation 4 Pro zu wechseln. Eher noch auf die neue PS4, da diese einfach sehr viel kleiner und leiser ist und außerdem nicht so unfassbar hässlich wie der Vorgänger oder die Pro-Variante. (hochgradig persönliche Meinung)

Ich verstehe nicht ganz, welche Produktstrategie Sony mit der neuen PlayStation 4 und der PlayStation 4 Pro verfolgt, im aktuellen Markt, scheint sie keinen Sinn zu ergeben. Wäre Sony außer Konkurrenz, könnte man das machen und es wäre sicherlich super. Aber Microsoft hat die letzten Jahre nicht geschlafen und ich sehe derzeit die Gaming-Szene, in meinem Umfeld, etwas eher Richtung Xbox One S schauen. Was meint ihr dazu?

Infos zur PS4 Slim | Infos zur PS4 Pro

3 Kommentare

  1. Ich muss dir da leider zustimmen. Leider weil ich Sonyfan bin. Ich mag die PS 4 und ich mag auch die Spiele. Aber was Sony derzeit abliefert tut mir etwas weh. Sie nutzen offenbar vollkommen aus, dass sie gerade Marktführer sind. Keine Innovation mehr, keine Entwicklung. Eigentlich hatte ich vor meine PS 4 zu verkaufen und die Neo (oder jetzt eben Pro) zu kaufen. Ich hole mir aber vermutlich eher eine Xbox One S zusätzlich(!) zur PS 4. Ist wohl sinnvoller.

    • Die PS4 wird dadurch ja jetzt nicht schlechter. Die bessere ist halt einfach nur nicht wirklich besser. Zumindest nicht in dem Ausmaß, dass sich die Kosten rechnen, wenn man bereits eine alte PS4 hat.

      Die Strategie zweigleisig zu fahren, halte ich sowieso für sinnvoll. Ich hab auch Zuhause eine XBO, eine Wii U, einen 3DS und eine PS Vita. Dazu habe ich mir für No Man’s Sky jetzt noch eine PS4 ausgeliehen. Wenn ich mir dann mal eine kaufe, wird es aber definitiv die kleine Variante. Ich sehe in der großen keinen Sinn.

    • Ich sehe das ganz entspannt. Ich bekomme die Pro morgen und werde sehr schnell feststellen, wie sich die Mehrleistung in Spielen bemerkbar macht. Sicher wird sich das Mehr an Power auch für PSVR bemerkbar machen.
      Unter Umständen wird der 1 Tera-Platz auf der PS Pro allerdings schnell knapp werden, da ein bedeutender Teil der PS4-Spiele sicher große Patches/Updates online laden muß, um zusätzliche Verbesserungen und Effekte sichtbar werden zu lassen.
      Man kann über zunehmende Ablösegeschwindigkeit bei den Konsolengenerationswechseln sicher geteilter Meinung sein. Ich finde es nicht übel, nicht allzu lange warten zu müssen. Damit nähert sich das Konsolengenre allerdings mehr und mehr dem Aufrüstrennen im PC-Bereich an.
      Wegen der Möglichkeit, UHD-Bluerays abzuspielen, habe ich mir auch eine XBOX One S gekauft; sie bietet ja auch die zusätzliche Möglichkeit, Forza Horizon oder Gears of War zu spielen, was sicher nicht zu verachten ist.
      Grundsätzlich ist eine UHD/4K-Umgebung beim Spielen sinnvoll, weil die erhöhte Auflösung auch die geringe Entfernung zum Bildschirm erlaubt.
      Ein guter Weg ist sicher der, Vorteile beider Welten zu nutzen. Philisophisch ist das kein Problem für mich, da ich weder mit der Sony- noch der Microsoft-Führungsetage verheiratet bin. Welcher von beiden mein Geld kassiert, ist letztlich wurscht.
      Microsoft muß mit Scorpio im nächsten Jahr erstmal liefern; bis dahin wird der Abstand zu Sony so gigantisch sein, daß eine Top-Konsole auch bitter Not tut.
      Ich denke mal, daß Sony mit der PS Pro das Thema VR richtig zum dampfen bringen wird und daß da konzeptionell vielleicht was ganz anderes im Busch ist als eine Konsole in bekannter Form.