Was ist Office 365?

Dieser Beitrag wurde vor mehr als 9 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.

Ich mag Microsoft, ehrlich. Aber wenn sie eine Sache nicht drauf haben dann die Tatsache, dass sie dem Kunden einfach nicht verklickern können, was sie da anbieten. Bestes Beispiel ist Windows 8. Durch die ewig gestrigen Schreihälse die rumjammern, dass die Kacheln ja so unproduktiv sind, hat Windows 8 einen schlechten Ruf und das obwohl es bei näherer Betrachtung nicht schlechter ist. Für viele sogar besser. Microsoft kriegt es aber bis heute nicht hin, die Vorteile zu erklären. Ähnlich ist es bei Office 365: Niemand weiß was es ist. Also: Was ist Office 365?

Microsoft Office 2013

Bei Windows 8 wissen die Leute wenigstens, dass es ein Betriebssystem ist. Doch bei Office 365 dürfte ich, wenn ich Leute auf der Straße frage, lediglich einen ratlosen Blick bekommen oder sowas wie »Das ist doch dieses Online-Office oder?«. Selbst einige Techblogger, die ich kenne, haben nicht die geringste Ahnung was Office 365 wirklich ist und das finde ich wirklich schade, denn es ist eigentlich etwas Gutes. Auch wenn das Wort »Abomodell« erstmal einige abschrecken dürfte.

Ich quatsch mich hier wieder um Kopf und Kragen. Wer eine Kurzfassung will, der findet diese unten. Alle anderen dürfen gerne die 1.200 Worte zu der Frage »Was ist Office 365?« lesen.

Gleich vorweg, ich werde von Microsoft für diesen Beitrag nicht bezahlt oder was auch immer, es geht mir nur gewaltig auf den Keks, dass ich jeden Tag irgendwas Falsches über Office 365 lese und die meisten denken, es sei Office Online. Das ist es nicht. Das war es nie und wenn Microsoft nicht irgendwann auf die irrwitzige Idee kommt, dass alles wie bei Google im Browser laufen muss, wird es das auch nie sein.

Was ist Office Online dann?

Office Online

Ich denke mal die meisten von euch kennen Google Docs bzw. Google Drive, wie es ja seit längerem heißt. Google Docs ist eine kostenlose rudimentäre Office-Suite, welche man kostenlos im Browser nutzen kann. Mehr oder minder, bei Google bezahlt man schließlich mit seinen Daten, aber das ist ein anderes Thema. Office Online ist hier ganz ähnlich, denn auch dieses kann man kostenlos im Browser nutzen. Die Dateien werden dann im OneDrive gespeichert, können aber eben auch problemlos als normales Word-Format (docx) heruntergeladen werden.

Dafür braucht man nichts, außer einen Microsoft-Account, den die meisten durch Windows 8, Hotmail, MSN, Skype, Windows Phone oder die Xbox sowieso bereits haben. Dann kann man mit Word Online, Excel Online oder auch PowerPoint Online loslegen. Alles Programme, die man sonst nur gegen Bezahlung kriegen würde, so aber in einer Version mit etwas weniger Funktionsumfang aber der gewohnten Oberfläche, benutzen kann. Word Online sieht zum Beispiel so aus:

Office Online - Word Online Beispiel – Was ist Office 365?

Als kleinen Bonus hat man noch die TellMe-Integration, welche dafür gedacht ist euch zu helfen, wenn ihr nicht wisst, wo ihr etwas findet. Auch kann man darüber schnell auf bestimmte Funktionen zugreifen. Das eingeben des Wortes »Bilder« gibt euch zum Beispiel die wichtigsten Bild-Funktionen aus Word Online, das kommt bei Office für den PC erst mit der nächsten Version dazu. Neben dem Office-Paket wird Office Online noch mit Outlook.com, Kontakte, Kalender OneDrive oder auch OneNote ergänzt. Letzteres gehört im engen Sinne auch dazu, ist aber in der Desktop-Version seit geraumer Zeit kostenlos.

Office Online hat also nicht im Geringsten etwas mit Office 365 zu tun. Wenn man mal davon absieht, dass der OneDrive-Speicher durch Office 365 deutlich ansteigt. Sonst ist Office Online ein komplett eigenständiges Produkt und kann von jedem kostenlos verwendet werden, der einen Microsoft-Account hat, was praktisch jeder sein dürfte.

Was ist Office 365 denn dann?

Eine exzellente Frage werte Überschrift, doch lass mich kurz wie immer vom Thema abschweifen. Wir haben damit zwei bekannte Varianten Office zu nutzen. Entweder wir kaufen es und haben eine Version für uns, die dann aber nach einem oder zwei Jahren veraltet ist (aber noch funktioniert) oder wir nutzen das kostenlose Office Online. Das vorinstallierte WordPad reicht für Briefe meist auch, ist aber nochmal eine Stufe rudimentärer als Office Online. Die dritte Methode ist dann eben Office 365 und das ist deutlich mehr als einfach nur Word.

Office 365 ist ein Abo für bestimmte Produkte von Microsoft. Wenig verwunderlich dürfte sein, dass Office enthalten ist. Allerdings handelt es sich hierbei nicht nur um Office »Home and Student«, welches man für 139€ einmalig in der aktuellsten Version kaufen könnte, sondern um Office Professional. Hier sind neben Microsoft Word, Excel, PowerPoint & OneNote auch noch Outlook, Publisher und Access dabei. Würde man sich Office Professional 2013 jetzt so kaufen, zahlt man direkt mal 539€. Dafür hat man zwar das Produkt, aber neue Versionen müsste man sich neu kaufen.

Office 365 ist günstiger

Office 365 kostet in der Home-Variante allerdings nur 10€ im Monat bzw. 99€ im Jahr. Zahlt man also monatlich, hat man 4,5 Jahre bzw. knapp 54 Monate lang Zeit, bis man überhaupt auf den Preis der Professional Version von Office 2013 kam. Zahlt man jährlich, sind es 5,4 Jahre. Dass es alleine in dem Bezug schon ein Preisvorteil ist, ist wohl an der Stelle schon unbestritten. Selbst wenn man Outlook, Publisher und Access nicht benötigt, ist noch man mit 14 Monaten dabei.
Dann gibt es aber noch Office 365 Personal. Dieses kostet lediglich 7€ im Monat oder 69€ im Jahr, bei fast gleicher Leistung (Die Unterschiede erkläre ich später). Da sind es dann 77 Monate bzw. 6,4 Jahre bei Professional 2013 bzw. 7,8 Jahre bei jährlicher Zahlung.

Und das zählt nur für das Office-Paket. Dazu bekommt man noch unbegrenzt OneDrive-Speicher, was für die meisten ausreichen dürfte. Damit ist Office 365 im Gesamtpaket weit günstiger als die Konkurrenz. Normalerweise zahlt man bei OneDrive für 200GB mehr pro Monat 3,99€. Dazu kommen dann noch 60 Freiminuten pro Monat für Skype dazu, welche man in 60 Ländern auf Festnetztelefonen verballern kann, auch Deutschland ist dabei. Wer also wenig telefoniert, der spart hier nochmal zusätzlich. Gilt generell auch ins Mobilfunknetz, allerdings hier nur in folgende Länder: Guam, Hongkong SAR, Kanada, Puerto Rico, Singapur, Thailand und USA. Wer dort aber Verwandte oder Freunde hat, kann sich freuen. Und sonst so? Stimmt, war noch nicht alles.

Office 365 Home vs Personal

An sich sind beide Pakete gleich, aber eine Sache rechtfertigt die 3€ mehr im Monat dann doch. Fangen wir mit Office Personal an. Hier bekommt man dieses genannte Paket und kann dafür dann Office auf einem PC oder Mac installieren und zusätzlich auf einem Windows-Tablet oder iPad installieren und die mobilen Apps für das iPhone und Android-Smartphones nutzen. Windows Phone Nutzer haben Office ja eh kostenlos mit drauf. An sich schon ziemlich cool, bei Office 365 Home geht es aber eine Stufe weiter.

Bei Office 365 Home kann man in sein Paket noch weitere Nutzer einladen. Ich zum Beispiel teile das Paket mit meiner Mutter, meiner besseren Hälfte und einem Freund. Alle haben also Vollzugriff auf die Office-Installationen und jeder bekommt unbegrenzt OneDrive-Speicher für sich. Ich könnte allerdings noch eine Personen hinzufügen, womit wir bei 5 wären. Jeder hätte eine Office-Installation an seinem PC oder Mac und die Tabletversionen und jeder hätte 1TB OneDrive-Speicher. Lediglich die 60 Skype-Minuten sind nur für die Person gedacht, welche das Abo abschließt.

Wer also in einer WG wohnt oder ein paar Freunde hat, mit denen er das teilen will, kann dies problemlos machen. So zahlt man im besten Fall weniger, weil man die 10€ im Monat durch 5 teilen kann, bzw. die 99€ im Jahr. Also quasi 2€ im Monat oder 20€ im Jahr, je nach Zahlweise. Eine weitere Rechnung wie oben spare ich mir an der Stelle, ich denke wir sind uns einig, dass man damit auf über 10 Jahre kommt.

Man sieht also, Office 365 ist eben nicht einfach nur Office Online. Es ist nicht mal im Ansatz Office Online. Man hat ein vollwertig installiertes Office-Paket, kann seine Daten wie gewünscht offline speichern und auch ohne Internet arbeiten. Wenn man will kann man seine Daten zusätzlich in OneDrive ablegen, wo man dann eben unbegrenzt Speicher zur Verfügung hat, muss das aber nicht tun. Wenn ich so schaue, dass ich jetzt schon bei über 1.250 Worten bin, wird dieser Beitrag vermutlich auch nicht dabei helfen, das Problem zu lösen. Also noch eine Zusammenfassung:

Also, was ist Office 365?

Office Online ist ein kostenloser Dienst, den jeder mit einem Microsoft-Account nutzen kann. Dazu zählen Office, Excel, Power Point und OneNote. Hierbei werden rudimentäre Office-Versionen im Browser geladen. Office 365 hingegen bietet voll Offline-Nutzung des Office Professional Pakets, welches Word, Excel, Power Point, OneNote, Outlook, Publisher und Access enthält. Zusätzlich erhält man unbegrenzt OneDrive-Speicher und 60 Skype-Freiminuten. Das alles für 7€/Monat bzw. 69€/Jahr für eine Person oder für 10€/Monat oder 99€/Jahr für bis zu 5 Personen. So einfach ist das. Noch fragen?

Auf Amazon bekommt mal sowohl Office 365 Personal, als auch Home übrigens wie üblich günstiger.

Office 365 Home auf Amazon Office 365 Personal auf Amazon

17 Kommentare

  1. Das hast du sehr schön geschrieben und auch erklärt. Nun müssten es normalerweise alle verstehen die deinen Beitrag jetzt lesen.

  2. Mal angenommen, deine Freundin trennt sich von dir (was wir mal nicht hoffen), kannst du ihr dann den Zugriff auf dein Office 365 Paket entziehen? Wie würde das ablaufen? Ansonsten guter Beitrag…

    • Wenn ich jemanden wieder entfernen möchte, dann kann ich jederzeit auf den entsprechenden Link in den Einstellungen anklicken und die Person problemlos wieder von der Nutzung ausschließen. Ebenso kann man bestimmte Office-Installationen von der Ferne aus deaktivieren, um weitere Installationen zur Verfügung zu haben.

      • Danke für die Antworten. Damit hast du mich überzeugt. Kannst du durch eine Art Werbungslink auch noch ein paar Euro verdienen? Dann könntest du mich für das Paket werben und vielleicht den ein oder anderen hier auch.

        • Freut mich, wenn ich helfen konnte.
          Ein Partnerprogramm hat Microsoft leider nicht, aber du könntest z.B. deine nächste Amazon-Bestellung über meinen Link machen, weitere Alternativen findest du auf meiner Danke-Seite :)

  3. Das hab‘ jetzt sogar ich verstanden! :D
    Hört sich in der Tat sehr interessant an.
    LG, Tina

  4. Danke für deinen Beitrag. Eine Anmerkung habe ich aber doch: Eigentlich ist von Microsoft vorgesehen, dass bei „Office Home 365“ 5 Personen pro Haushalt berechtigt sind. Da man damit Freunde o.ä. versorgt wird wahrscheinlich nur geduldet, ist aber eigentlich nicht erlaubt, oder?

    • Es ist weder erlaubt noch nicht erlaubt. Das Angebot richtet sich an Haushalte wie Familien oder WGs, allerdings gibt es keinen Punkt der besagt, dass ich die Vorteile nicht auch mit anderen teilen darf.
      Ich schätze das mit dem Haushalt ist schlichtweg ein Beispiel welches überall erwähnt wird.

  5. Danke für den hilfreichen Blog!

    Nur eine Frage hab‘ ich noch: Bei gewissen Paketen erlaubt Microsoft die Verwendung auf 2 PCs/Tablets. Kann man diese Endgeräte verwalten? (Beispiel: Wenn ich mir einen neuen PC kaufe und den alten nicht mehr benutze – kann ich dann den alten PC aus meinen Geräten entfernen und den neuen im Microsoft-Account hinzufügen?)

    • Kurz gesagt: Ja. Du kannst aus der Ferne jede Installation deaktivieren, wenn sie nicht mehr benötigt wird und sie so auf einem anderen Gerät aktivieren. Das Interface sieht dann so aus: http://1drv.ms/1rrYkxX

      • Super, danke für den Screenshot. Ich habe da nochmal ne Frage. Benötigt das Officepaket, was bei Person C auf dem Rechner installiert ist, immer ne Internetverbindung? Wie weiß sonst Microsoft, dass ich Person C die Rechte entzogen habe? Oder wird die Abfrage erst beim nächsten Mal online gestartet und macht das Officepaket dann „unbrauchbar“? Von der Sache her recht geil…

        • Da muss ich leider mit genauem Hintergrundwissen passen. Was ich dir versichern kann, dass jeder Office dann problemlos offline verwenden kann. Es muss nicht bei jedem Start eine Internetverbindung bestehen, diese wird ausschließlich zur Installation verwendet.
          Ich hab jetzt zwei Thesen wie das gelöst wird. Die wahrscheinlichere:

          Es wird bei jedem Start, wenn eine Internetanbindung vorhanden ist, geprüft ob die Lizenz noch aktiv ist. Wenn nicht, wird diese deaktiviert. Wenn kein Internet vorhanden ist, wird diese Prüfung umgangen und ein Timer von 30-60 Tagen geschaltet. Sollte bis dahin keine Internetverbindung zustande kommen, wird Office übergangsweise deaktiviert. Das ist soweit gängige Praxis bei anderen Anbietern.

          Die zweite These ist an sich dasselbe. Nur eben dass es diesen Timer nicht gibt. Es wird also bei jedem Start geprüft und wenn kein Internet vorhanden ist, wird diese Prüfung schlichtweg übersprungen.

          • Hier kann ich vielleicht weiterhelfen. Die Gültigkeit der Lizenz wird einmal im Monat überprüft. Besteht dann keine Internetverbindung wird das durch einen durchaus auffälligen, roten Balken in der Mitte der Kopfzeile angezeigt.
            Ich bin mir nicht sicher, glaube aber, dass ab diesem Moment keine neuen Dateien mehr angelegt werden können, während bereits vorhandene ohne Einschränkung bearbeitet werden können. Müsst ich mal testen…

  6. Vielen Dank für Dienen aufklärenden Beitrag. Sobald Office für Mac aktualisiert wird bin ich dabei.

  7. Auch wenn der Beitrag etwas älter ist – danke dafür. Hab mich schon ein paar Mal gefragt was das Office 365 genau ist – war aber immer zu faul dem auf den Grund zu gehen..

    • Freut mich, dass ich helfen konnte. Habe den Beitrag auch nochmal aktualisiert, denn mittlerweile ist es so, dass man nicht nur noch 1TB OneDrive-Speicher bekommt, sondern unbegrenzten OneDrive-Speicherplatz. Das macht Office 365 in meinen Augen nochmal interessanter.

  8. Bin gerade dabei meine ganzen Daten von GoogleDocs zu Office 365 zu migrieren. Ersteres ist nämlich mit der Zeit gefühlt schlechter geworden, vor allem was die Performance angeht. Office 365 hingegen macht auf mich bis jetzt einen sehr guten Eindruck.