Nintendo Switch Lite Review – Kaum Switch dafür viel Lite

Dieser Beitrag wurde vor mehr als 3 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.

Ich habe mir vor einigen Monaten die Switch Lite bei Grover gemietet (dazu weiter unten mehr). Ich war von dem Konzept nicht ganz überzeugt, „brauchte“ aber eine zweite Switch, da durch Animal Crossing die eigentlich Switch von meiner Frau blockiert war und ich unbedingt endlich wieder mal Hyrule Warriors spielen wollte. Nun habe ich die Switch Lite seit fast drei Monaten hier und möchte kurz ein Fazit ziehen.

Nintendo Switch Lite

Der Hauptgedanke war: Ich miete sie mir und wenn sie mir gefällt, behalte ich sie einfach. Das ist eine Möglichkeit, die man bei Grover hat und auch der Grund, warum ich die Nintendo Switch Lite nicht einfach gekauft habe und bei Nicht-Gefallen zurücksendete. Das sollte mir dann auch zugute kommen, denn die obligatiorischen 30 Tage, die ich bei Amazon bekommen hätte, reichten nicht für ein Fazit.

Der erste Eindruck

Was man direkt sagen kann: Die Nintendo Switch Lite ist hochwertig. Meiner Meinung nach hochwertiger als die eigentliche Switch, die sich immer mal wieder ein wenig wackelig anfühlt. Das Gewicht ist super, die etwas kleinere Größe ist super und sie ist sehr viel handlicher als die normale Switch. Tatsächlich kann ich damit deutlich länger spielen, als mit der großen Switch und das nicht nur, weil die Akkuleistung sehr viel besser ist. (Wir haben noch die Launch-Switch hier, welche zusammen mit Breath of the Wild gekauft wurde, die hatte noch nicht den besseren Akku)

Mit der großen Switch hatte ich bereits nach 30-60 Minuten das Problem, dass sie durch diese Brett-Optik einfach unhandlich wurde. Da schafft dann eine Nintendo Switch-Hülle mit ergonomischeren Griffen etwas Abhilfe, wodurch man aber eben die Joy-Cons nicht mehr so gut abnehmen kann. Aber zurück zur Switch Lite, denn hier kann man die Joy-Cons gar nicht erst abnehmen, da es schlichtweg keine gibt. Störte über den gesamten Testzeitraum allerdings nur selten, besonders da sie für den Fokus auf Handheld-Gaming angeschafft wurde.

Ansonsten? Das Display ist super, sowohl in der Schärfe, als auch in der Helligkeit. Merklich besser als vom Original, aber es liegen keine Welten dazwischen. Dass es schärfer ist sollte klar sein wenn man bedenkt, dass es einen Zoll kleiner ist. Sound ist genauso blechern, aber ok wie beim großen Geschwisterteil und für Fans des Steuerkreuzes hat man dieses auch dabei, braucht es aber eben auch einfach fast nie in heutigen Spielen. Alles in Allem macht sie auf den ersten Blick einen guten Eindruck und meine erste Reaktion war: »Die behalte ich auf jeden Fall!«

Wie oben erwähnt, hatte ich mir die Switch Lite in erster Linie geliehen, um Hyrule Warriors zu spielen und auch Breath of the Wild wollte ich mal wieder durchspielen. Ist nun schließlich über drei Jahre her. Ersteres ging super und mir fiel nichts Negatives auf. Letzteres testete ich erst deutlich später und hier wäre es mir zum Verhängnis geworden, wenn ich es gekauft hätte, um es vor Ablauf der 30 Tage zurückzusenden, denn hier fingen die Probleme an.

Die Ernüchterung

Ich legte Breath of the Wild ein und fing an zu spielen. Vor dem Tutorial des Shieka-Steins öffnete ich aus Versehen den Markierungs-Modus und auf einmal war die Kamera festgesetzt und ich konnte nicht mehr viel machen. Ich dachte das wäre ein kleiner Bug, der einfach nur nie entdeckt wurde, weil man das an der Stelle des Spiels nie macht. Dasselbe passierte dann aber auch beim Zielen mit dem Bogen. Das deaktivieren der Bewegungssteuerung brachte hier Abhilfe. Offenbar funktioniert diese in der Switch Lite anders. Das ist ein bekanntes Problem der Switch Lite, aber eben kein weit verbreitetes. Ein Update später und ein zurücksetzen des Spiels später klappte dann aber alles.

In der Zwischenzeit war ich aber so frustriert, dass ich dem Hype nachgegeben habe und mir Animal Crossing geholt hab. Und dann fiel mir etwas auf, das mir vorher so gar nicht bewusst war, da weder Hyrule Warriors noch Breath of the Wild groß mit der Vibration der Joy-Cons rumspielen. Ich konnte Animal Crossing nicht ohne Ton spielen, weil vieles ohne Ton einfach gar nicht offensichtlich ist. Zum Beispiel, wann hat ein Fisch wirklich angebissen? Eigentlich kein Problem, denn das extrem gute HD Rumble (der Name der hochauflösenden Vibrationsfunktion der Joy-Cons) der Switch wird hier als Hilfe mit verwendet. Problem? Die Switch Lite hat das nicht.

Tatsächlich hat die Switch Lite gar keine Vibration. Bei einem System, bei dem das einer der ausschlaggebenden Selling Points ist, schon irgendwie skurril. Aber offenbar ist die Funktion teuer und die Switch Lite sollte es nicht sein. An der Stelle haben wir dann also die Tatsache, dass die Bewegungssteuerung nicht richtig funktioniert, keine Vibration vorhanden ist und eben logischerweise keine Möglichkeit existiert die Switch Lite an den Fernseher anzuschließen. Letzteres war mir natürlich bewusst und eigentlich weniger das Problem.

Nintendo Switch im Tabletop Mode
Auf den Tabletop Mode der Nintendo Switch muss man leider verzichten… — Bild: Unsplash

Dazu kommen halt noch die bekannten Dinge, dass es keinen Kickstand gibt. Man kann die Switch Lite also nicht ohne Zubehör auf den Tisch stellen. Komische Entscheidung wenn man bedenkt, dass man separat Joy-Cons mit der Switch Lite verbinden kann. Auch fehlt die Infrarot-Kamera, wodurch einige Spiele nicht richtig funktionieren. Und somit gibt es weder TV-Mode noch Tabletop-Mode. Man kann ausschließlich Handheld-Games damit spielen und diese auch nicht komplett. Das war es mir dann tatsächlich nicht wert für den geringen Preisunterschied.

Switch Lite? Switch Nope…

Die Switch Lite ist eher eine verbesserte Version des Wii U Gamepad, als alles andere. Nur hatte dieses wenigstens eine simple Vibrationsfunktion. Im Endeffekt hat sich Nintendo einen großen Gefallen mit dem Ding getan, denn noch mehr Nutzer kaufen nun Switch Spiele. Den Nutzern hat Nintendo in meinen Augen aber absolut keinen Gefallen getan, da einfach zu viel weggelassen wurde. Die Switch Lite mit Vibration und der Möglichkeit sie an den Fernseher zu koppeln, wäre meiner Meinung nach das ideale Gerät. Dann müsste man sich zwar noch immer die Joy-Cons und die Docking Station nachkaufen, um alles spielen zu können, aber zumindest in der Basis hätte man ein solides Gerät.

Der Name „Nintendo Switch“ ist auf jeden Fall für diesen reinen Handheld komplett unpassend. Denn dieser „Wechsel“ fehlt bei der Switch Lite einfach komplett. Das weiß man vor dem Kauf, ist aber furchtbar Schade, da hierdurch teilweise wirklich gute Titel rausfallen. Wie zum Beispiel das hoch gelobte Fitness-Spiel Ringfit Adventure, welches mit der Switch Lite gar nicht erst kompatibel ist.

Noch ein paar Worte zu Grover

So, ich hatte ja gesagt, ich gehe noch näher auf Grover ein. Hierbei handelt es sich um einen Dienst der in Partnerschaft mit Media Markt Technik vermietet. Ich bin zwar nicht gesponsored oder so, möchte den Dienst an der Stelle aber dennoch empfehlen. Man kann für 1, 3, 6 oder 12 Monate ein Gerät für einen monatlichen Preis mieten und kann es dann nach Ablauf der Zeit einfach zurückschicken oder man behält es einfach noch und zahlt genau diesen Betrag dann einfach weiter, ohne zusätzlich etwas neu abschließen zu müssen. Das ist ganz praktisch, wenn man sich etwas drei Monate anschauen möchte und dann merkt, dass es so gut ist, dass man es behalten möchte.

Und wo wir gerade bei drei Monaten sind. Wenn man mindestens drei Monate mietet, kann man über diesen Gutschein-Link einen Monat gratis bekommen. Das senkt die Hürde etwas und wenn ihr darüber etwas mietet, dann kriege ich ebenso einen Monat gratis für meine nächste Bestellung. Win-Win oder so :D So kann man sich zum Beispiel die Switch Lite für drei Monate mieten und statt 3× 19,90€ (59,70€) zu zahlen zahlt man eben nur 2× 19,90€ (39,80€). Ein einzelner Monat kostet 27,90€ also lohnt es sich in meinen Augen auf jeden Fall lieber 11,90€ mehr zu zahlen, die Switch Lite aber drei Monate zu haben, statt nur einen Monat.

Man kann das Gerät allerdings auch einfach kaufen, wenn man nach ein paar Monaten merkt, man will es nicht mehr zurücksenden. Hierzu lässt man die Miete entweder einfach weiterlaufen und nach ein paar Monaten zahlt man noch einen symbolischen Euro, um aus einem Mietvertrag einen Kaufvertrag zu machen oder man zahlt sofort die Restsumme. Soviel zu Grover.

Fazit zur Nintendo Switch Lite

Man wird es sicherlich schon ahnen, aber ich werde die Switch Lite definitiv nächsten Monat zu Grover zurückschicken und mir stattdessen lieber eine zweite richtige Nintendo Switch kaufen, wenn diese mal wieder irgendwo im Angebot ist. Wer einen Handheld als Konsole haben möchte und damit leben kann, dass einige Spiele nicht funktionieren werden, keine Vibration benötigt und auch sonst die Möglichkeiten einer Switch gar nicht so interessant findet, kriegt mit der Switch Lite allerdings einen super Handheld.

Für mich selbst ist das Produkt nichts, das heißt aber nicht, dass es schlecht ist. Die Switch Lite ist klasse. Sie ist nur eben keine Switch. Sie kann die meisten Spiele abspielen und auch sonst ist die Switch Lite sehr ähnlich zum großen Geschwisterteil, aber ich würde die beiden nie auf eine Stufe stellen.

Es gibt aber definitiv einen Markt dafür und ich habe von diversen Bekannten und Freunden gehört, dass der kleine uns leichte Formfaktor sie sehr begeistert. Wer nun also doch die Nintendo Switch Lite kaufen möchte, weiß durch diesen Beitrag nun zumindest worauf sie oder er sich einlässt.

6 Kommentare

  1. Ich bin nicht davon überzeugt dass du die Switch Lite wirklich getestet hast. So ein negatives Fazit erscheint mir extrem unrealistisch für ein Produkt, dass an Perfektion grenzt. Besonders der Punkt mit der Vibration. Also bitte! Wer nutzt denn Vibration? Das ist das erste was ich an einem Controller ausschalte. Ebenso die Bewegungssteuerung ist etwas das noch bei meiner PS4 schon nervt. Hab ich also auch direkt deaktiviert. Das muss man nicht mal testen.

    Also für mich klingt es so als hättest du einfach nur ein bisschen clickbaiten wollen. Schade.

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    • Aber ist vermutlich schon ärgerlich, wenn man Dinge von der großem Switch gewohnt ist, die dann nicht mehr so klappen, wie gewohnt.
      Dass man ohne Ton spielt, kann ich bei mehreren Personen zuhause durchaus nachvollziehen. Und wenn dann die Vibration fehlt, mmh. Ich bin auch kein Fan von Vibration, aber wenn man sie mag, nützlich findet und sie dann zwangsfehlt, ärgerlich.

      Ich jedenfalls sage Danke für den Einblick in die Lite, ebenso wie die Vorstellung von Grover.
      Ich vermute mal stark, dass es wohl eher wenig mit Clickbait zu tun hat und frage mich ernsthaft, wie man auf die Idee kommt, wenn man sich den zeitlichen Abstand zum vorherigen Artikel ansieht. LG.

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      • Es hat nicht mal was mit mehreren Personen zu tun, dafür hab ich Kopfhörer. Aber Animal Crossing ist z.B. ein Spiel um es nebenbei zu spielen, während man eine Serie oder einen Stream auf Twitch schaut. Das ist ohne Vibration bei dem Spiel nur bedingt möglich, da angeln so z.B. komplett rausfällt. Vermutlich auch der Grund, warum das Spiel im Endeffekt nichts für mich war, entweder ich spiele es mit 100% Aufmerksamkeit oder ich kann es nicht komplett spielen.

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    • Hey Switcher. Es tut mir leid, wenn du dich in irgendeiner Form mit meinem Review angegriffen fühlst. Ich wollte hier lediglich meine Ansichten zu diesem Produkt darlegen. Es ist definitiv kein schlechtes Produkt und es wird sicherlich auch Millionen an Menschen geben, die es lieben. Es hat aber definitiv seine Tücken und diese können für andere Menschen Dealbreaker sein. Daher ist die Auswahl an der Stelle gut.

      Und die Vibration ist einer der Punkte, die als Systemseller für die Original-Switch gelten. Ich kann verstehen, warum man die simple Vibration des PS4-Controllers nicht mag, aber die Switch hat etwas, dass sich „HD Rumble“ nennt. Ist ein cleverer Marketing-Name für die Tatsache, dass die Vibration hier deutlich filigraner arbeitet. Das kann man hervorragend mit dem iPhone vergleichen, welche mit der „Taptic Engine“ im Kern dasselbe haben. Wer mal eine Weile ein iPhone mit Taptic Engine verwendet hat, wird bei anderen Smartphones sofort drauf aufmerksam wie simpel die Vibrationen eigentlich sind.

      Wenn du diese deaktiviert hast, ohne sie je getestet zu haben, dann ist es natürlich klar, dass du dazu keinen Bezug hast. Ebenso bei der Bewegungssteuerung, welche bei der Switch um EINIGES genauer ist, als bei der PS4, bei der selbst dann Bewegung erkannt wird, wenn der Controller auf dem Tisch liegt. Ich würde dir bei beiden Funktionen ans Herz legen, sie zumindest einmal auszuprobieren :)

      Und mach dir mal keinen Kopf. Aus dem Alter irgendwelche Clickbait-Titel zu schreiben, bin ich lange raus. Ich verdiene mit diesem Blog kein Geld, sonst würden hier häufiger Beiträge erscheinen. Es ist lediglich mein Sprachrohr, wenn mir die 240 Zeichen von Twitter nicht reichen.

      Ich hab die Switch Lite nach wie vor hier und spiele darauf derzeit Breath of the Wild. Es macht Spaß und dadurch, dass sich Nintendo der Wii U zuliebe gegen HD Rumble in dem Spiel entschied, ist es hier auch nicht so Wild auf die Vibration zu verzichten. Leider hat man sich bei Nintendo aber auch dazu entschieden, das Interface des Spiels nicht für das merklich kleinere Display anzupassen, wodurch die Lesbarkeit einiger Elemente etwas leidet. Auch das ist für mich ein Punkt, der gegen die Switch Lite spricht. Das Display ist klar besser, aber dadurch dass es kleiner ist, auch schwerer lesbar.

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      • Ja, genau, dass mit dem iPhone wollte ich auch erst noch in meinem Kommentar dazu schreiben. Hatte es aber dann doch weggelassen. Es ist einfach großartig, wie da die Technik ineinandergreift. Ich liebe, die Vibration an dem iPhone. Alleine schon, wenn ich es in die Hand nehme und das kleine Ruckeln spüre, wenn sich das Sicherheitsschloss für die Gesichtserkennung öffnet.

        Ja und bei der Lite, ist mehr Lite als Switch drin 😁 daher wahrscheinlich Lite.😁

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  2. Vielen Dank wieder, für deinen Testbericht. 👍 Freu mich sehr, nach langer Zeit, wieder was von dir zu lesen. 😃

    Wie alle deine Beiträge, ist auch dieser wieder, sehr informativ und technisch interessant.😊

    Also mir würde die Vibration am Controller oder Handhelden auch fehlen. Das ist doch gerade das Spannende, wenn man merkt, es kommt was auf dich zu bzw. so wie bei Tomb Raider, wenn man die Gefahr, den Nervenkitzel schon am Controller spürt. 😁

    Dankeschön, auch für den Tipp mit Grover, finde ich megatoll, das es so einen Dienst überhaupt gibt. 👍

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