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Lootboxen. Manche lieben sie, manche hassen sie und manche informieren sich und haben daher eine vernünftig differenzierte Meinung dazu. Dann gibt es noch eine vierte Gruppe und der ist das Thema vollkommen egal. Ich persönlich zähle mich zur dritten Gruppe, wie ich ja auch in meinem letzten Beitrag zu Lootboxen erklärt habe. Dadurch dass viele Menschen Lootboxen einfach erstmal prinzipiell hassen, beschäftigen sich auch Stellen damit, die von dem Thema keine Ahnung haben. Ein Kommentar.
Zu aller erst mal: Was sind eigentlich Lootboxen? Lootboxen sind eine Mechanik in Spielen, um bestimmte Gegenstände per Zufall an den Spieler weiterzugeben. In den meisten Fällen sind das irgendwelche belanglosen Inhalte, welche dem Spieler keinerlei Vorteile bringen wie ein anderes Aussehen für den Charakter, Waffen oder Ähnliches. In Singleplayer-Games, also Spielen die man alleine spielt, gibt es seit einiger Zeit Lootboxen, die zusätzlich noch die Möglichkeit schaffen, das Spiel schneller durchzuspielen. Auch nichts was man benötigt oder extrem beeinflusst.
Kritisch wird es bei Multiplayer-Games, also Spielen die man mit anderen zusammen oder gegen andere Spieler spielt. Gibt es nämlich hier Gegenstände wie Waffen oder Rüstung, kann das dem Spieler einen unfairen Vorteil verschaffen. Ich denke an der Stelle dürfte sich jeder (Gamer oder nicht) einig sein, dass diese Art der Lootboxen in der Tat irgendwo aus der hintersten Ecke der Hölle kommt. Die anderen nicht.
Die meisten Lootboxen sind harmlos, manche fragwürdig
Die deutsche Jugendschutz-Kommission sieht das ein bisschen enger. Hier werden Lootboxen mit Glücksspiel gleichgesetzt und sollen direkt verboten werden. Der Gedanke ist naheliegend, da die sehr grobe Umschreibung von Glücksspiel lediglich folgende ist »Glücksspiele […] sind Spiele, deren Verlauf maßgeblich vom Zufall bestimmt ist.«. Unter dem Gesichtspunkt sind Lootboxen sicherlich eine Art Glücksspiel, wobei man bei einem herkömmlichen Glücksspiel in den meisten Fällen leer ausgeht. Das ist bei Lootboxen nicht gegeben. Mir persönlich ist kein Fall bekannt, in dem je eine Lootbox-Mechanik in ein Spiel implementiert wurde, bei der auch leere Kisten dabei sein können.
Man bekommt immer irgendetwas, ob man es benötigt oder gerne hätte, ist natürlich die andere Frage. Während mir aber ein gelber Pulli für meinen Charakter im Spiel allerdings nichts nützen würde, freut sich ein anderer sicherlich drüber. Zu 100% nutzlose Gegenstände gibt es eigentlich fast nie und auch hier sind sich vermutlich wieder alle einig, dass wenn es so ist, gehört das reguliert oder eben boykottiert.
Nur ein sehr geringer Teil von Spielen nutzt dieses System aus, um wirklich unfair zu sein und hier sehe ich absolut kein Problem, wenn diese Anbieter die Konsequenzen dafür tragen müssen. Overwatch, PUBG und Co, die allerdings ausschließlich kosmetische Inhalte in ihren Lootboxen haben, welche absolut keinen nennenswerten Einfluss auf das Spiel haben, sollten in dieser Diskussion einfach ausgeklammert werden. Auch Shadow of War, welches ja zu der Zeit meines letzten Beitrages zu dem Thema, heftig in der Kritik stand, ist im schlimmsten Fall fragwürdig. Hier kommt man eben schneller voran, wenn man Geld zahlt. Man kann das Spiel aber nachweislich problemlos ohne einen Cent auszugeben durchspielen.
Wo ist die Grenze?
Die Frage ist natürlich, wo ist die Grenze, wenn man jetzt anfängt Lootboxen zu verbieten? Sind das Spiele wie Heartstone, Gwent oder Fable Fortune dann als nächstes dran? Schließlich basiert das gesamte Konzept von Sammelkartenspielen auf der Mechanik von Lootboxen. Ich erinnere mich sehr gut daran, als ich damals als Kind das Pokémon Sammelkartenspiel sehr exzessiv gespielt habe. Viele spielen Magic oder auch Yu-Gi-Oh. Wo ist da die Debatte oder wird sie genau dort hin gehen, wenn Lootboxen auf einmal kriminalisiert werden?
Der Unterschied zu Lootboxen ist bei Sammelkartenspielen jedoch der, dass sie im Normalfall zu 100% optional sind. Bei den Karten muss man sich neue Booster-Packs kaufen, um überhaupt kompetitiv spielen zu können. Im Gegensatz zu Lootboxen, hat man hier also immer eine Pay-2-win-Mechanik, welche die deutsche Jugendschutz-Kommission bei Lootboxen bemängelt.
Und wenn man digital schon dabei ist, könnte man auch die gedruckten Karten verbieten. Ebenso diese Panini-Sammelsticker, welche ja auch sehr stark dieser Lootbox-Mechanik entsprechen. Zu guter Letzt muss man dann noch über das Verbot von Überraschungseiern nachdenken. Ihr merkt, es ist einfach total absurd, darüber überhaupt nachzudenken. Hier wird einfach nur wieder über ein Thema diskutiert, welches die Regulierenden nicht verstehen.
Regulierung Ja, Verbot Nein
Ich bin durchaus der Meinung, dass das gesamte Thema nicht vollkommen unbeachtet bleiben sollte. EA zeigt hervorragend, dass man die Publisher nicht einfach machen lassen darf, da sie sonst an den Punkt kommen, das Ganze auszunutzen. Star Wars Battlefront 2 ist hier ein Paradebeispiel wie man es nicht macht und leider auch der Auslöser für die gesamte Diskussion. Hier haben wir aber einfach wieder das Problem, dass einer Mist baut und alle drunter leiden sollen und das sehe ich nicht so. Es gibt für alles Mögliche Regulierungen, sobald es aber digital ist gehört es verboten? Das ist mit Verlaub absurd.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass vorgeschrieben wird, dass man in einem bestimmten Zeitraum nur eine bestimmte Anzahl an Lootboxen kaufen darf. Einige Spiele-Entwickler haben solche Mechaniken bereits integriert. Sie lassen dem Spieler die Freiheit zu entscheiden, ob sie eine solche Mechanik nutzen wollen, verhindern aber, dass es zu viel wird. Zeitgleich sollten Mechaniken, welche ganz klar Pay-2-Win sind, nicht weiter zugelassen werden. Sammelkartenspiele möchte ich an dieser Stelle ganz klar ausklammern, da hier einfach das gesamte Konzept darauf beruht. Wobei hier bei den digitalen Karten sichergestellt sein sollte, dass man diese tauschen und verkaufen kann.
Das Thema ist komplex und wird viel zu oft immer nur von einer Seite beleuchtet. Der arme Verbraucher, der sich nicht wehren kann. Es gehören sicherlich eine Regeln durchgesetzt, die Lootboxen weniger gefährlich für Spielsüchtige machen, aber sie komplett zu entfernen führt nur dazu, dass viele Spiele heute gar nicht mehr realisiert werden können.
Spiele werden teurer
Hat einer von euch zuletzt mal in den Abspann eines Spiels geschaut, nachdem es durchgespielt wurde? Da stehen nicht mehr wie früher, 10-100 Leute, sondern tausende. Diese müssen alle bezahlt werden und das über Jahre hinweg. Viele Spiele werden heutzutage viele Jahre lang entwickelt und das verursacht monatliche Kosten. Zudem wird die gesamte Entwicklung durch immer besser werdende Grafik noch teurer. Die 30%, die sich jeder digitale Store auf den Konsolen oder am PC einverleibt, müssen auch eingerechnet werden.
Würden Lootboxen komplett wegfallen, dann müssten bei vielen Spielen enorme Abstriche gemacht werden. Alternativ werden sie eben einfach in der Standardversion bereits 100€ oder mehr kosten. Es rechnet sich für Spieleentwickler und Publisher einfach anders nicht mehr, unsere Ansprüche werden höher und somit muss man nach neuen Methoden suchen, wie in jedem Geschäftsfeld. Aber wie überall gibt es eben auch hier schwarze Schafe und dass das wie fast immer EA ist, war von Anfang an klar. Das muss man aber nicht auf jede Implementierung übertragen.
Ich bleibe dabei, Lootboxen sind ok. Solange sie eben in Multiplayer-Games zu 100% optional sind und in Singleplayer-Games nicht das Ende des Spiels verhindern. Sie müssen sicherlich etwas reguliert werden, ein komplettes Verbot halte ich aber für vollkommen überzogen und sollte dringend vermieden werden, denn darunter leiden nicht nur die Entwickler und Publisher.
via reddit Quelle Gamerant
Wenn es um Glücksspiel und Sucht geht, müsste die Kommission ja eigentlich auch über sämtliche Gewinncode-im-Deckel-Aktionen von div. Supermarktprodukten beraten 😉
Je mehr Produkte man kauft, umso größer ist ja auch die Gewinnchance (falls es dort überhaupt etwas zu gewinnen gibt).
Gleiches gilt für 50ct SMS, um bei TV Sendungen zu gewinnen – wieder die falsche Leitung, noch eine SMS…
Ist schon ein kippeliges Thema, ich sehe das in etwa auch so, dass es ok ist, wenn es im Rahmen bleibt oder für Offline Games. Wenn Online Spiele dagegen aber kaputt gehen, weil seltene Superduper-Gegenstände zum Vorschein kommen, ist es Mist für alle anderen, die aus Fun mitspielen wollen.
Eher sehe ich die finanzielle- & Suchtgefahr ebenfalls bei völlig übertriebenen pay2win Modellen, einige pumpen da Kohle ohne Ende rein, dass es nicht gesund sein kann.
Das sollte die Kommission sich mal eher ansehen.
Auch solche Sachen wären durchaus zu verbieten, wenn man Lootboxen unbedingt verbieten möchte. Ich vermute sowieso, dass das hier nur angegangen wird, weil es eben digital ist. Das versteht man nicht und man glaubt nach wie vor, man könnte das in irgendeiner Form komplett kontrollieren. Bei analogen Dingen hat man längst begriffen, dass man nicht alles zu 100% kontrollieren kann und daher lieber reguliert, wo es möglich ist.
Videospiele werden teurer? Ja und Nein. Das betrifft in erster Hinsicht die mittelgroßen Entwickler. Davon haben wir in Deutschland sicher Einige. Diese setzen allesamt aber nicht auf Lootboxen. EA, Activision Blizzard und Ubisoft schon und verkauften in den letzten Jahren bei fast jeder Reihe neben DLCs, Season Pässen und Lootboxen fast jeden Serienableger deutlich über den Zahlen der Vorgänger, einige Flops wie Mass Effect Andromeda mal ausgenommen. Das kommt für die Entwicklungskosten auf. Im übrigen können die meisten Studios unter Vertrag bestätigen, dass sie insgesamt mit den gleichen finanziellen Mitteln ausgestattet werden, wie vor 7 Jahren und die Spiele eher größer dank enormer Toolverbesserungen werden und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Was wir mit den Lootboxen eigentlich bezahlen sind die um 500%-700% angestiegenen Aktien eines Ubisofts, Activision Blizzards oder Electronic Arts in den letzten 5 Jahren. Das Geld kommt nicht ansatzweise bei den Entwicklern an. Lootboxenkäufe sind wie Spenden an die armen, armen Aktionäre.
Nein werden sie nicht, zumindest nicht für uns. Und genau das ist das Problem. Denn die Kosten für Spieleentwicklung gehen nachweislich immer weiter in die Höhe. Das wusste man bereits 2005 und liest man auch heute immer wieder aufs Neue. Waren zum Zeitpunkt des Beitrages 190 Leute in den Credits oder 40 Millionen Dollar noch viel, wundert man sich heute wie so wenige Leute mit so wenig Geld ein Spiel in der Größe von Halo 2 entwickeln konnten.
Wenn du deutsche Entwickler nimmst, die nicht zufällig von großen Publishern unterstützt werden, dann merkst du nach ein bisschen Recherche allerdings auch, dass die sich von Projekt zu Projekt hangeln und meist nur knapp alles refinanzieren können.
Und ja, DLCs und Season Pässe sind ebenso ein Versuch das Geld wieder rein zu kriegen. Das hat auch lange gut funktioniert (und war zu Beginn mindestens so umstritten wie Lootboxen jetzt), allerdings wurden Spiele seitdem für uns nicht teurer, die Entwicklungskosten stiegen aber weiter an. Sicherlich auch die Gehälter der Publisher, aber nur weil das ebenso passiert, heißt das nicht, dass die Studios nach wie vor für eine Million Dollar Blockbuster wie Fallout 4, Shadow of War und Co entwickeln.
Also so groß sind die Unterschiede nicht, wie du meinst. Shenmue hat 1999 auch schon 70 Millionen Dollar gekostet. Final Fantasy 7 207 Millionen Dollar 1997. Die superlative GTA V (265 Mio) und Destiny (500 Mio.) haben binnen 1-3 Tagen die Gesamtkosten wieder reingeholt. Bzw. lag GTA V da schon bei einer Milliarde Dollar Umsatz und das sind in beiden Fällen die Ausgaben einschließlich Marketingkosten. Die Hälfte kann man in der Regel abziehen bei tatsächlichen Entwicklungskosten: GTA V ohne Marketing 137 Millionen Dollar. Destiny ohne Marketing 140 Millionen Dollar.
Der einzige Unterschied heute sind die gigantischen Marketingkampagnen und der Druck durch Konkurrenz. 30 Leute können immer noch ein Elex entwickeln und damit erfolgreich fahren. Horizon Zero Dawn kostete 45 Millionen Dollar…eines der besten Spiele 2017 und günstiger als viele Produkte von vor 10 Jahren. Nur bei Jahre langen Verschiebungen stimme ich zu. Zelda Botw wird so 100-110 Millionen Dollar gekostet haben, statt ursprünglich geplanten 50 Mio., aber grundsätzlich haben größere Spiele das immer schon gekostet und Sony ist ein Paradebeispiel für günstige Exklusivtitel. Die geben fast nie mehr als 50 Millionen Dollar aus. Eher so 20-40 Mio. Egal ob Uncharted, Detroit Become Human oder God of War. Was zumindest beweisen sollte: Budget sieht man Spielen nicht immer an.
Shenmue war damals ein absolutes Ausnahmespiel, die durchschnittlichen Kosten waren deutlich niedriger. Und bei Final Fantasy 7 lagen die Entwicklungskosten bei 40-45 Millionen, allerdings war auch das ein absolutes Ausnahmespiel. Wie du auf 207 kommst, ist mir dennoch ein Rätsel, denn selbst mit Marketingbudget, werden die Kosten auf maximal 145 Millionen Dollar summiert.
In der Liste der teuersten Spiele aller Zeiten ist es schon sehr auffällig, dass 22 aus 34 Spielen alleine aus diesem Jahrzehnt kommen. Gefühlte Wahrheiten werden nicht zu Fakten, nur weil man sie unzählige Male wiederholt.
Ich hab die Inflation berücksichtigt….und verwunderlich ist das überhaupt nicht. Die meisten dieser Titel spielen Milliarden ein. Gaming war nie größer als in den letzten zehn Jahren. Von den Top Ausnahmen auf die durchschnittlichen Entwicklungskosten herab Aussagen zu treffen, halte ich für gewagt. Geld allein macht eben keine Spiele. Davon kann die Xbox Sparte ein Lied singen. Mindestens 350 Millionen Dollar hat man da seit der Xbox One, für eingestellte und/oder nie veröffentlichte Titel ausgegeben.
Im Grunde war es nie günstiger Spiele zu machen als heute und es wurden auch nie mehr Spiele gemacht als heute! Jede Woche kommen 20-30 Spiele raus.
Playerunknowns, Minecraft oder Rocket League: Alles Indiegiganten und Low Budget Titel wenn man so will. Von Mobile oder Free2Play Titeln von einer Hand voll Menschen ala Hearthstone will ich gar nicht erst anfangen.
@Shenmue Ich weiß nur, dass es damals für 70 Millionen Dollar den Weltrekord erhalten hat. Vielleicht hat SEGA extra die Marketingkosten aufgeschlagen oder sie wollten die Gratis PR.
Nur weil ein paar Indies es schaffen für vergleichsweise wenig Geld kleinere Spiele herauszubringen, wird es dadurch für große Studios nicht günstiger Blockbuster zu produzieren. Stardew Valley wurde vier Jahre entwickelt, hat aber quasi kein Budget verschlungen, weil der Entwickler zu 100% allein gearbeitet hat. Das kannst du aber nicht mit Spielen wie Destiny, Fallout 4 oder anderen Blockbustern gleichsetzen, bei denen riesige Teams dahinter sind.
Dazu kommen noch Kosten für Lizenzen, in vielen Spielen werden heute Schauspieler genutzt, Motion Capturing kommt zum Einsatz. All das sind teure Dinge, die nicht zum Code gehören, aber dennoch auf den Gesamtpreis anzurechnen sind. Musik ist auch so ein Thema, komponiert man selbst? Wenn ja, digital oder mit Band/Orchester? Oder lizenziert man sich Musik?
Ich bin selbst Entwickler und der Code ist oftmals nicht der größte Aufwand an Projekten.
Ich verstehe nicht, warum du versuchst hier etwas zu belegen, was nicht zu belegen ist. Es ist beweisbarer Fakt, dass die Durchschnittskosten der Spieleentwicklung die letzten Jahre durch die Decke gegangen sind. Das sagen Publisher, das sagen Entwickler, das sagen kleine und große Indie-Studios. Warum meinst du als Einzelperson ohne (bisher genannte) Quellen zu wissen, dass all diese Menschen, die das aus erster Hand wissen, Unrecht haben?
Weil ich selbst bei genug Entwicklern gearbeitet habe. Natürlich sind die Kosten gestiegen. Aber doch in keinem Verhältnis zu der Art und Weise, wie der Markt gewachsen ist! Gaming setzt schon lange mehr pro Jahr in allen wirtschaftlich großen Nationen um als Musik oder Film. Verglichen mit Budgets über Milliarden, die für 90-110 Minuten Animationsfilm bei Disney inzwischen ausgegeben werden, sind die Entwicklungskosten für Spiele ein Witz. Neben dem immens hohen Anschaffungspreis nehmen Spieler seit 5 Jahren noch Lootboxen und Seasonpässe in Kauf und geben 2-3 mal so viel pro Titel aus im Durchschnitt. Die Aktien der Publisher explodieren nicht ohne Grund. Mitarbeiter akzeptieren schlechte Gehälter, arbeiten 80-100 Stunden pro Woche mit massig unbezahlten Überstunden und dadurch im Endeffekt weit weniger als den Mindestlohn und die großen Publisher machen ordentlich Kohle. So sieht der Markt in etwa aus. Natürlich gibt es auch wankende Unternehmen, die untergehen und sich beschweren, weil sie nicht auffallen oder ihre Produkte am Markt vorbei vermarkten und dann über ach so hohe Kosten klagen. Aber Aktien verzehnfachen ihren Wert halt nicht, wenn die Gewinne sinken oder stagnieren. EAs, Ubis oder Activisions größte Sorge sind Gewinn“verluste“.
Ich hätte kein Problem mehr zu bezahlen, wenn ich ein lootbox-freies Spiel bekomme. Ich kaufe auch gerne guten DLC. Aber mir Inhalte zu ins Gesicht zu halten, die ich ausschließlich durch Lottoziehungen bekommen KÖNNTE, find ich frech. Das ist, als ob ich ins Kino gehe, aber mir die Gelegenheit genommen wird vorher Cola und Popcorn zu kaufen. Stattdessen spricht mich jemand während des Filmes an und fragt, ob ich ein Los kaufen will. Ich kaufe zum Beispiel 2 Lose und bekomme ein Bier und ne Tüte Chips. Die sind zwar was wert, aber die wollte ich ursprünglich nicht haben. Das System hat imo 2 Schwächen:
1.) Ich werde während des Konsums gestört und muss mit mir vereinbaren, ob ich zusätzliches Geld ausgebe. Das reißt mich aus der Immersion
2.) Ich bekomme mit Pech nicht das, was ich will
Das würde im oben genannten Beispiel niemand tolerieren. Deswegen werde ich für Lootboxen kein Geld ausgeben. Spiele mit Lootboxen versuche ich zu meiden.