Lumia 830 – mein Alltagsbegleiter im Test

Lumia 830 – mein Alltagsbegleiter im Test

Dieser Beitrag wurde vor mehr als 8 Jahren veröffentlicht. Daher kann es sein, dass sein Inhalt oder ein Teil davon nicht mehr aktuell ist.

Schon etwa 3 Monate ist es her, dass sparhandy.de mir freundlicherweise das Lumia 830 zum Testen zur Verfügung gestellt hat – genug Zeit also, um es ausführlich zu testen und euch zu berichten, wie mir das Gerät nun letztendlich gefällt. Ziemlich genau seit Silvester nutze ich das 830 außerdem als mein Hauptgerät, so dass es auch im Alltag seine Bewährungsprobe überstehen musste. Wie gut es sich dabei geschlagen hat, werdet ihr hier erfahren.

Der erste (optische) Eindruck

Zum ersten Mal hielt ich das Lumia 830 im September 2014 in der Hand, als es zusammen mit dem Lumia 735 vorgestellt wurde. Ein Gerät, das ich vorher kaum auf dem Schirm hatte. Und es war in diesem Moment so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Designtechnisch gesehen, zumindest. Durch den Metallrand und die allgemein etwas schlichtere Optik wirkte es auf mich sehr viel eleganter und „erwachsener“ als die meisten Lumia-Vorgänger. Denn, so sehr ich die Lumias aus technischer Sicht mag: Die quietschbunten Plastik-Telefone haben optisch nie so ganz meinen Geschmack getroffen. Daher war ich umso glücklicher, dass ich mit dem 830 zum ersten Mal wirklich das Gefühl hatte: Jap, DAS Smartphone lege ich gerne auch mal auf den Tisch, ohne es zu verstecken.

Optisch orientiert es sich ziemlich klar an dem Lumia 930, welches ich zu diesem Zeitpunkt bereits kannte. Allerdings wirkt das 830 auf mich etwas hochwertiger und „runder“. Die Tasten sitzen fest, die Oberfläche fühlt sich gut an, es ist schlank und trotzdem stabil, nichts knarzt. Die Form macht es zu einem Handschmeichler, der sich einfach gut anfühlt. Die Übergänge von Display zu Metallrand und Rückcover zu Metallrand sind lückenlos verarbeitet, sie sind weich abgerundet und wirken hochwertig.

Mir gefiel auch die große Kameralinse auf der Rückseite optisch von Anfang an sehr gut, die vom Stil her etwas an das Lumia 1020 erinnert – nur eben ohne das unpraktische Hervorstehen, sondern einer nur sehr minimal hervorgehobenen Linse. Da wackelt auch nichts, wenn man das Telefon mit dem Display nach oben auf den Tisch legt, was mir persönlich sehr wichtig ist. Ein Feature, das ich bisher noch gar nicht in Anspruch genommen habe, ist das auswechselbare rückseitige Cover – hinter welchem sich auch der wechselbare Akku, der Micro SD-Karten-Slot und der Nano-SIM-Slot verbirgt.

Auf Wunsch kann man mit wenigen Handgriffen die Farbe seines Smartphones ändern oder sicher auch andere kreative Dinge mit dem Cover anstellen, ohne sich direkt sein teures Gerät vollzukleben. Für Bastler und Individualisten sicher ein sehr interessanter Punkt, und auch mein erster Impuls war „Wow, ich könnte SO VIEL damit anstellen!“ – letztendlich hat das schlichte einfarbig dunkle Design mich dann aber doch überzeugt. Ich hoffe allerdings, dass noch einige Hersteller diese Chance nutzen, und irgendwelche tollen Wechselcover auf den Markt werfen. Bisher gibt es da nämlich enttäuschend wenig.

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Das Display

Mit 5 Zoll hat das Display für mich persönlich eine „Wohlfühlgröße“. Direkt vor dem 830 habe ich einige Monate lang das Lumia 1520 genutzt, das mit 6 Zoll nochmal ein ganz anderes Kaliber ist. Mir war das 830 also keineswegs zu groß, sondern kam mir in den ersten Tagen im Gegenteil eher erstmal winzig vor. Windows Phone lässt sich glücklicherweise ja auch bei riesigen Displays noch sehr bequem bedienen, so dass es hier niemals Probleme gab. Es ist groß genug, um darauf unterwegs bequem zu lesen und auch längere Texte zu schreiben, aber trotzdem kompakt genug, um es sich (endlich wieder!) in die Hosentasche zu stecken.

Ein weiterer großer Pluspunkt: Das Display verdreckt meinem Empfinden nach sehr viel weniger schnell, als vergleichsweise das vom Lumia 720 oder auch Lumia 1520. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich nicht besonders pfleglich mit meiner Technik umgehe. Für mich ist ein Smartphone etwas, das ich in meinem Alltag in jeder Lebenslage mit mir rumschleppe, und so sieht es meistens dann auch aus. Das Gorilla Glass 3 wehrt sich aber überraschend souverän gegen schmierige Finger und ähnliche Übeltäter, was mir sehr gut gefällt.

Über das Display habe ich tatsächlich nicht viel zu meckern. Die 720p Auflösung ist meiner Meinung nach für die Größe völlig ausreichend, und es kommt mit einem schönen voreingestellten Farbprofil daher, das sich Lumia-typisch natürlich auch anpassen lässt. Allerdings sind die Farben im Vergleich zu anderen Lumias eher blass und der Schwarzwert lässt sich mit dem Lumia 535 oder dem Lumia 635 vergleichen. Da hatte selbst das Lumia 720 das bessere Display. Die Touch-Empfindlichkeit ist angenehm und exakt, und hat mich (im Gegensatz zu anderen Geräten) noch nie fluchen lassen. Auch die automatische Helligkeitsanpassung funktioniert so selbstverständlich, dass sie mir eigentlich gar nicht mehr auffällt. Kurz gesagt: Es passt einfach.

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Die Software

Wie alle aktuellen Lumias kommt auch das 830 mit Windows Phone 8.1 daher. Ein Betriebssystem, das ich jetzt seit einem knappen Jahr nutze und schätze. Über die Vorteile und Eigenschaften des Systems wurde hier auf dem Blog schon sehr viel geschrieben, daher denke ich, dass ich an dieser Stelle auf eine ausführliche Übersicht verzichten kann. Kurz gesagt: Ich mag es. Die Kacheloberfläche ist intuitiv, übersichtlich und individualisierbar – durch die (relativ) neue Funktion der Ordner erst recht.

Ich nutze außerdem sehr häufig die Option, mir oft genutzte Notizen, Screenshots oder ähnliches direkt auf meinen Homescreen zu packen, so dass sie auf einen Klick zu erreichen sind – etwas, das andere Systeme wie Android oder iOS so nicht oder nur umständlich unterstützen. Als konkretes Beispiel: Wenn ich mich für ein bestimmtes aktuelles Event interessiere, pinne ich mir den Hashtag dazu einfach als Kachel an, statt jedes Mal die Twitter-App zu öffnen und manuell danach zu suchen, wenn ich gerade Zeit zum Nachlesen habe. Solche Kleinigkeiten machen die Bedienung für mich einfach schnell und praktisch.

Ende Januar kam außerdem endlich das Lumia Denim Update bei mir an, was mich natürlich sehr gefreut hat. So habe ich erstmals die Chance, Cortana auf Deutsch zu nutzen, die ich bisher nur kurz in der Dev Preview auf dem 1520 angetestet hatte. Abgesehen von vielen Spielereien finde ich Cortana im Alltag definitiv nützlich. Funktionen wie „Erinnere mich in 20 Minuten daran, dass ich meine Pizza aus dem Ofen hole“ oder „Erinnere mich am Bahnhof daran, dass ich noch einen Brief abschicken muss“ nutze ich seitdem tatsächlich täglich, weil es eben schneller geht, als manuell Memos zu erstellen.

Wie man bis jetzt vielleicht heraus lesen kann: Ich mag Features, die mir Arbeit ersparen. Ein weiteres Windows Phone Feature, das ich mit dem 830 überhaupt erst schätzen gelernt habe, ist der Glance Screen. Ein kurze Geste oder das Herausziehen aus der Tasche genügen, um auf dem Display energiesparend wichtige Infos wie Benachrichtigungen, den nächsten Kalendereintrag oder das Wetter anzeigen zu lassen – ohne das Display aktivieren zu müssen. Neben Double Tab to Wake und der wundervollen WordFlow-Tastatur gehört der Glance Screen mittlerweile zu meinen Lieblingsfunktionen – auch wenn ich anfangs etwas brauchte, um mich an ihn zu gewöhnen.

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Die Kamera

Erstmal eins vorweg: Es gibt einen physischen Kamera-Button. Was bei den günstigeren Budget-Lumias ja leider komplett fehlt, ist bei den Reihen ab 8xx zum Glück noch Standard. Ein richtiger Kamera-Button ist für mich einfach ein sehr wichtiges Feature, auf das ich nicht verzichten wollen würde, und das schnelle Schnappschüsse meiner Meinung nach sehr vereinfacht. Mit dem Denim Update hat sich die Startgeschwindigkeit der Lumia Camera deutlich verbessert, so dass die Kamera wirklich schnell zur Verfügung steht.

Da man den Lockscreen nicht entsperren muss, um die Kamera zu öffnen, sind es vom „Oh, schickes Motiv!“ zum ersten „Klick!“ (also, sinngemäßes Klick) nur ein bis zwei Sekunden. Das lässt sich wirklich sehen und macht Spaß – vor allem, wenn man schon mit anderen Smartphones gearbeitet hat, bei denen man gefühlt Minuten brauchte, um das erste Foto machen zu können. Bei gutem Licht liefert die 10 MP Kamera durchaus schöne Fotos – mit den richtigen Einstellungen sogar richtig gute Fotos. Mein Verhängnis ist nur leider, dass ich vorher eben sehr lange das Lumia 1520 genutzt habe.

Während das 830 bei schummrigen Licht trotz optischem Bildstabilisator fast nur unscharfe, verschwommene Bilder produziert, saß beim 1520 mit seinen 20 MP und besserer Kameratechnik einfach jedes Foto – egal, wie wenig Mühe man sich gegeben hat. Die Kamera am 830 kommt mir im direkten Vergleich einfach so viel empfindlicher vor, und ist deutlich schwieriger vom Handling her. „Einfach draufhalten und losknipsen“ klappt hier nur bei guten Bedingungen – unter erschwerten Umständen, wie beispielsweise auf einer schlecht beleuchteten Party (und in Verbindung mit Alkohol), wird man kaum glücklich.

Vom gesamten Silvesterabend habe ich kein einziges Foto, das nicht verschwommen ist. Mit dem 1520 hätte ich dort keinerlei Probleme gehabt. Wer mag, kann sich einfach mal durch die Galerie klicken, in der sich einige unbearbeitete Schnappschüsse der letzten Monate finden – mit Positiv- wie auch Negativbeispielen. Macht euch einfach ein eigenes Bild darüber, ob euch die Kamera so ausreichen würde. Ich selbst bin (vor allem bei der Frontkamera) nicht immer mit den Ergebnissen zufrieden gewesen.

Die restliche Hardware

Der Vollständigkeit halber hier noch kurz eine Übersicht der technischen Daten. Sie machen das Gerät wesentlich vergleichbarer als meine subjektiven Eindrücke, und dürfen meiner Meinung nach daher nicht in einem Test fehlen:

  • Displaygröße: 5 Zoll (1280×720 Pixel – 296 ppi)
  • Gewicht: 150 g
  • Größe (B×T×H): 70,7×8,5×139,4mm
  • 10 MP Hauptkamera
  • 0,9 MP Weitwinkel Frontkamera
  • 16 GB Speicher (erweiterbar um bis zu 128GB mit Micro SD)
  • 4G LTE Netz
  • 1,2GHz Snapdragon™ 400 Quad-Core Prozessor
  • 1 GB RAM
  • Akkukapazität: 2200 mAh (Auswechselbar)
  • integriertes kabelloses Aufladen (Qi-Standard)
  • NFC
  • SIM-Karte: Nano-SIM

Man sieht: Kein HighEnd-Gerät, aber absolut ausreichend. Gerade bei Windows Phone als Betriebssystem reicht die Technik völlig aus, um gute Performance zu liefern und eine flüssige ruckelfreie Bedienung zu garantieren. Da das für mich unter Hardware fällt, möchte ich außerdem noch ergänzen: HOLY SHIT, ist das Ding stabil.

Meine Smartphones müssen bei mir generell so einiges mitmachen, aber dieses Gerät hat echt Sachen überstanden, für die die Bezeichnung „Droptest“ eine blanke Untertreibung wäre. Gehen wir nicht weiter ins Detail, aber das Gerät ist – bis auf Schrammen im Aluminiumrahmen – scheinbar ziemlich unkaputtbar. Wie man es von den alten Nokia-Klischees eben kennt: Eher ist eine Macke im Fußboden, als im Telefon.

Nokia Lumia 830

Meine Kritikpunkte

Was mich täglich am meisten ärgert: Die Lautsprecher. Ehrlich. Vielleicht etwas, das viele Leute nie wirklich benutzen, aber ich eben schon. Zwar versuche ich so häufig wie möglich einfach unseren MD-12 Lautsprecher per Bluetooth zu nutzen, was dank NFC ja sehr schnell und unkompliziert geht, aber manchmal bin ich eben doch zu faul, ein Extra-Gerät aus einem anderen Raum zu holen. Standard-Situation: Ich gehe duschen, will dabei Musik hören, und habe gerade nichts anderes als das Smartphone im Bad. Und genau dann fällt mir wieder auf, wie grausig die Soundqualität ist.

Im Vergleich zum Lumia 735, 1520 oder beispielsweise auch dem iPhone 6 kommt mir der Sound einfach unglaublich blechern und schrill vor. Nicht so, dass man es gar nicht aushält, aber eben merklich schlechter als das, was ich erwartet hätte. Beim Telefonieren fällt die Soundqualität übrigens nicht negativ auf, aber diese Funktion nutze ich ehrlich gesagt auch relativ selten.

Anfangs hat mich außerdem etwas genervt, dass sich das Gerät etwa einmal pro Tag vollkommen ohne ersichtlichen Grund plötzlich neu gestartet hat. Das ist mir mit anderen Lumias nie passiert, und so wirklich weiß ich bis heute nicht, was das verursacht haben könnte. Die Neustarts haben aufgehört, als das Denim Update kam, also hat sich dieser Kritikpunkt zum Glück mittlerweile von selbst gelöst.

Mein Fazit

Alles in allem gefällt mir das Lumia 830 wirklich gut. Es ist ein fantastischer Alltagsbegleiter, der solide alles erledigt, was man so benötigt. Und ich bin mir völlig sicher, dass die allermeisten Menschen mit dem Gerät absolut zufrieden wären und lange etwas davon hätten. Ob ich es persönlich weiter benutzen werde, weiß ich noch nicht so ganz. Der Hauptgrund für meinen Zweifel: Ich vermisse mein Lumia 1520. So groß der alte Klotz auch leider ist, aber die Kamera ist einfach so viel besser als bei dem 830.

Mein ganzer Test lässt sich daher ziemlich genau so zusammen fassen: Das Lumia 830 ist absolut schick, edel und solide – aber andere Geräte machen mir noch einen Tick mehr Spaß. Aber klare Kaufempfehlung an jeden, dem die Bildqualität der Fotos oben ausreicht. Wer noch Fragen hat oder gerne genauere Vergleiche zu anderen Geräten hätte, kann sich gerne über einen Kommentar bei mir melden.

Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen: Ein ganz großes Danke an sparhandy.de, dass ich die Chance bekommen habe, mein heißbegehrtes Lumia 830 zu testen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich freue mich auf euer Feedback :) Wer jetzt Lust hat, das Gerät zu kaufen, kann dies natürlich bei direkt bei Sparhandy oder eben auch bei Amazon machen.

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3 Kommentare

  1. Hi KiwiKathi,

    echt schöner Testbericht, hab erst am Ende gemerkt, dass er nicht von Marco ist :)

    Hab mittlerweile auch das Lumia 830. Find die Kamera eigentlich echt gut, bekomme damit öfter gescheite Bilder hin als damals mit dem 930, was wohl an Denim liegt. Auch im Dunkeln klappt das Fotografieren gut, im manuellen Modus kann man da einiges rausholen (ruhige Hand vorausgesetzt).
    Mir persönlich ist das Handy viel zu langsam, was mir aber für ein Zweithandy ausreicht. Auch ruckelt es bei mir schon öfter und stärker als beim 930.
    Hätte es eine halbwegs aktuelle CPU und einen deutlich niedrigeren Preis (so 200€) wäre es für mich das mit Abstand beste Windows Phone. So ist es schwer eine Zielgruppe zu finden, der man das Gerät bedenkenlos empfehlen kann.

  2. Komme leider erst jetzt dazu, deinen tollen Testbericht zu lesen. Das hast du richtig fein gemacht. Eine junge Frau die so detailliert über Technik schreibt und in die Tiefe vom System eindringt. Klasse, ich bin begeistert. Auch die Fotos sind wirklich superschön geworden. <3

  3. Habe mir nun auch ein Lumia 830 zugelegt, um einmal ib die Welt von Windows Phone hineinzuschnuppern. Nach Android und BlackBerry als Hauptsysteme, war es wohl mal wieder an der Zeit etwas Neues zu testen. Bin soweit recht überrascht, wie gut es doch läuft. Ok, der Store ist doch etwas mager im Vergleich zu Android, aber das Problem kannte ich schon von BlackBerry her. Ich werde einmal schauen, ob es mein derzeitiges Nexus 5 als Hauptsystem vielleicht ersetzen kann.